nuzbar,
auch
nuzbäre
und
nuzbarlich,
nuzbärlich
;
Adj.
1.
›nützlich, brauchbar, verwendbar, zweckgerecht, vorteilhaft zu handhaben‹; vereinzelt auch von Glaubensgegenständen (z. B. von der
gnade / liebe Christi
) gesagt (vgl. dazu  6); in 1 Beleg (s. u.
Baumann
) von Personen gesagt, dann: ›zu etw. tauglich, für etw. brauchbar, einsetzbar‹;
vgl.  123.
Bedeutungsverwandte:
 6, , , , ,  1,  12 (jeweils für
utilis
). Orientierungsfeld: ,  4 (für
dulcis
);  35,  8, (für
honestus
).
Syntagmen:
reime n. sein, die kerze mit dem liecht n. sein, dem menschen, den engeln etw
. (Subj.)
so n. sein, das [...], der gnade nichts nuzbärlicher sein
, [als ...];
die liebe n. einbilden
;
die nuzbare übung, nuzbare glieder
; subst.:
nuzbares wirken, einem dienst etw. nuzbares geben
.
Wortbildungen:
nuzbare
(
die
) ›Nützlichkeit‹.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Vtilis. Nuͤtz nuͤtzlich fruchtbar fruchtsam wachßbar zutreglich dienstlich nuͤtzbarlich ersprießlich bekoͤmlich erschießlich fuͤrderlich zu thätig gedeylich.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
9, 37
(
Frankf./M.
1568
):
wer wolt sonst allerley nutzbarliche vnd notwendige Arbeit / dem Menschlichen Geschlecht dienstlich / vollbringen.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
das wenig / so [...] kuͤnfftiger Zeiten wuͤrdiges / und andern Menschen nutzbares zu wircken sey.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
1525
):
das mir zu unserm krieg uns nutzpar machen möchten.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
113
(
Nürnb.
1517
):
Die lieb Christi mag nit reinlicher, sueser, gerechtlicher, erlicher, nutzbarlicher und bestendiger eingebildet werden dann durch die zeichen, vermittelst dero braut und breutigam ir lieb an einander eröfnen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
den engeln ist enkain ding
[Bezug auf
gehorsami
]
so loblich, únsrem herren nút si enphaͤnklich, dem mentschen nuͤt so nutzberlich, so daz der mentsch sinen willen gebe in ains andren willen und ainvalteklich gehorsam si.
der dritte sprosse ist dú nutzbaͤri der creature.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
ein cleine wu͂d ist do einer wu͂t ist vñ nit die notturftige͂ od’ die nutzbarste͂ glid‘ od’ gleich v’wu͂t werde͂.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz ain hailiger mensch vol des hailigen gaistes geleicht ainer prinnenden kerzen, wann diu kerz ist mit irm lieht nützpær andern dingen.
Steer, Schol. Gnadenl.
2, 28
(
moobd.
,
15. Jh.
):
Das erst [ding] ist gnad, der ist nichcz nuczperlicher. Das ander ist got, dem ist nichcz adelichers. Das drit is das leben, dem ist nichcz lustperlicher.
Turmair (
Ingolst.
1519
):
So wir den zugeaigeten steten gotlichem dienst etwas nützpars geben, glauben wir, das uns von got in disem leben glücksêligkait geben werde.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
7, 29
;
M. Cunitia. a. a. O. .
2.
›gewinnbringend, effektiv, wirkungsvoll, erfolgreich‹ (von Handlungen); ›einträglich‹ (von Gütern); ›fruchtbar‹ (von Bäumen);
vgl.  5.
Wortbildungen:
nuzbären
›e. S. nützen, förderlich sein‹.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
gotis wort tût slechte | und machit waz iz wil; | iz nutzbêrit alle zil | dî, zu den iz wirt gesant.
Köbler, Ref. Franckenfort
67, 3
(
Mainz
1509
):
Dwil aber die selben adulti [...] doch des alters nit seint / dz sie jren handelunge͂ nutzbarlichen vnd crefftiglichen moͤgen für sein / So [...].
Ders., Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
sorg haben / die nutzbarn guͤter / daruff inen vnd irn nachkomen ir naru͂g vnd hinkomen stat / zebewaren.
Maaler (
Zürich
1561
):
Nutzbar vnd fruchtbar.
Bauer, Geiler. Pred.
94, 26
(
Augsb.
1508
):
Und welcher mensch also verzweiflet an seinen aignen krefften / daz ist die aller nutzbarest verzweiflung.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
der solt konig heissen, der am nutzperlichisten konigklichen handl richtet.