notpfründe,
die
.
›bei Krankheit, im Alter, zur sozialen Absicherung und Erhaltung des Lebens notwendige, knapp bemessene Menge an Nahrung und sonstigen Lebenserfordernissen‹; mit Tendenz zur Metonymie: ›
notpfründe
als rechtlich abgesicherter Vertragsgegenstand‹;
vgl. (
die
16910,  12.
Wobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 1,  3, ; vgl. .
Syntagmen:
eine n. (ge)haben / kaufen, jm. eine n. geben / ordnen
;
jm. an der n. abgehen
;
die n. des gotteshauses
.

Belegblock:

Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
was unser reht untzhar gestrafft het, das wurt ruwen und sint sicher unser notpfruͦnd, den so wurt das Pater noster fruchtber.
Boner, Urk. Aarau
35, 5
(
halem.
,
1323
):
Daz aber duͥ selb min tochter ir notpfrvͦnde dast vuͥrbazser haben mvge, so han ich ir gegeben [...] zwei viertel kernen geltes vnd zwei huͤnr.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1354
):
umb daz die egenanten duͥrftigen und ir nachkomen ir noͧtpfruͦnde gehaben mugen, so [...].
Leisi, Thurg. UB
5, 6, 244, 25
(
halem.
,
1363
):
fúnf mark [...] geltes, des sich der priester, dem der altar verlihen wirt, begân sol, und sin notpfruͦnd davon haben sol.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
wa aber einer nit lipding / sonder sin not pfründ kouffen woͤlt / das mag er thuͦn wo er wil.