noppen,
V.;
s. sowie ff. mit breitem Bedeutungsfeld und dichter Belegung.
1.
›(Tuch) mit den sog.
nopeisen
(dies frnhd. nicht belegt, vgl. aber ) glätten, reinigen, von Wollknäueln u. ä. befreien‹.
Wortbildungen:
misnoppen
,
nopper
›Tuchreiniger‹ (a. 1530),
noppersche
›Hilfsarbeiterin im Wollenweberhandwerk‹.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1445
):
dat gein schorre oder slichter einich doich langs di litzen scheren en sall, id en si dan saiche, dat sulchen doiche wail genoppt si.
Lau, Qu. Siegburg (
rib.
,
2. H. 15. Jh.
/
A. 16. Jh.
):
Wem de nopersen syn doich mysnopten, dat sy versumden, sullen sy rychten ind gelden de kur IIII mr.
Ebd. (
1547
):
Die kemmersche und nöppersche sollen die amboehtsmeister halten nach laut des kurbuchs.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1501
):
das ein tuch webes, kartes, noppes odir wesches halber ungesiegelt bliebe, sol derjhene, der daran ursacher were, verbuessen mit zweyen alt thornesen.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1446
):
Als dick auch eim ein tuch von noppens wegen mer denn ein mal wider heimgeschickt wirdt, als dick sol derselb fünf ₰ zu bessrung geben.
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 89
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 390
.
2.
in kühnen Übertragungen:
a)
an der wunde noppen
›sich sexuell betätigen‹ (obszön mit Blick auf die Frau als Objekt);
b) ›schlingern, kentern‹.

Belegblock:

Zu a):

Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Und muß die wunden selber verstopen, | Daran er vor gar lang thet noppen.

Zu b):

Klein, Oswald
17, 25
(
oobd.
,
1416
):
vach den gast, | timun halt vast und la das schiff nicht noppen.