niederfal,
der
das
;–/-fälle
.1.
›räumlich, physikalisch nach unten gerichtete Bewegung‹; auch: ›mit einer solchen Bewegung verglichener Niedergang, Untergang‹ (z. B. der Sonne); vgl. 1.
Belegblock:
abir der hayl wirt in deme nidirvalle des waldis
[
in der absteigungMentel
1466: ; nd. Bibel 1478:
in deme nedderstighen;
neben dem wald abgehenWormser Proph.
1527: ;
in walt vnd statt fallenFroschauer
1530: ;
in dem absteigenEck
1537: ;
den Wald hinabLuther
1545: ],
und mit nidirlegen wird di stat genidirt. Wer auch daz ertreich eben sleht von der sunnen aufganch piz zu irem nidervalle, so [...].
Ebd.
37, 11
: daz die widersehenden oder die widerkrigenden himelzaichen auch geleich aufgeng und nidervelle haben.
Ebd.
12, 3
.3.
›Unglück, Verderben‹ (z. B. einer Stadt); ›psychische Depression, Mutlosigkeit, Verzagtheit‹; ›Fall, Sturz‹ (z. B. eines Königs); tropisch an 1 anschließbar.Belegblock:
am gespalden wall; [...] | Manch hartz qwam dayr zo nederuall.
Ebd.
2350
: Behued dyessz stat, dyessz portz ind wall | Vur schaed, vur schand, vur nederuall!
wie daniel dem kuͤnig nabuchodonosor außleget seinen trawm. des grossen pawms. dar durch verstanden ward der niderfal des kuͤnigs.
4.
eine Abgabe, darunter die Todfallabgabe.Wmd.; älteres Frnhd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
den n. haben / behalten / heben / geben / gelten / bessern
; der n. des hofes, zu Deutz
.Belegblock:
dat nedervall zo Duytze, dat is wer stirfft, 5½ d.
die hoiffs schulten soll haben all vpfeel vnd nederfeel der hove.
besessen lênman cum iure opval et niderval.
5.
›Wendung, Blick hinunter, in die als ,unten‘ gesehenen (vgl. im zweiten Beleg), sinnlich wahrnehmbaren (leiblichen
, durch unterscheid, menge, teil
gekennzeichneten) Gegenstände‹; als Metonymie: ›Abgeleitetes, Zufälliges‹; Alle Belege von Meister Eckhart.
Belegblock:
Allez, daz lîplich ist, daz ist ein abeval und ein zuoval und ein niderval.
Der wille ist sô vrî und sô edel, daz er von keinen lîplîchen dingen ennimet, sunder von sîner eigener vrîheit würket er sîn werk. Vernünfticheit nimet wol von lîplîchen dingen: in dem stücke ist wille edeler; aber ez ist an einem teile der vernünfticheit in einem nidersehenne und in einem nidervalle, dâ diz verstantnisse bilde nimet von lîplîchen dingen.
daz ûzer werk [...] nimet sîne götlîche güete mittels des innigen werkes, ûzgetragen und ûzgegozzen in einem nidervalle der gekleideten gotheit mit underscheide, mit menge, mit teile.
Der himel der enhat dekein stat in seim hohsten und in seim lautersten, mer in seinem nidervalle seiner wuͤrkuͤnge ist er stat und setzunge aller leiplichen dingen, die under im sint.