neuigkeit,
die
;-Ø/-e
, auch -Ø
.1.
›Neuerung, Neuregelung als gegen das altherkommen
, die gewonheit
2; 3 gerichtete behördliche Maßnahme (zur Erhöhung der Einkünfte u. ä.)‹; vgl. 1b.Syntagmen:
eine n. aufbringen / aufsetzen / finden / vornemen / wiederrufen, auf ein gut bringen
; die n
. (Subj.) zu beschwernis kommen
›führen‹; aus der n. unfriede erwachsen
; die n. mit dem zol, mit brauereien / bierhäusern
; die schändliche n
.Belegblock:
Hie müs ich nu mit euch, lieben herrn̄ reden, die yhr schreyet, man solle kein newigkeit zu lassen, Sagt mir, ist die kaüff messe nicht eine schendliche newigkeit?
solliche nuwekeyt mag her wedder der gemeyne des dorffs Liebingrüne gunst unde willen wedder sollich altherkomen, vorwertte gewonheyt nicht uffbrengen.
Nu weren der gebreche achte wurden, und es wurden von yrem widderparte ymmerdar nuwekeite vorgenomen und gesucht, es wurde damitte auch nicht eyn uffhoren seyn.
sulchs vor von alters also nye herkomen, sunder ein neukeit wer und in kunftigen zeiten zu einer gewonheit und in und den iren zu grosser beswernüß komen mochte.
mein vnterthon zeigen an vill beschweruͤng, vnd auͤsß solher neuͤigkeitt wer in erwaxen vnfrid.
2.
›Neuigkeit, etw. neu Aufgekommenes, als neue Erkenntnis Wahrgenommenes, als neu Inszeniertes‹; vgl. 1c.Belegblock:
nicht allein dî nûwikeit | an ire strîte ist geleit, | sundir ouch mit undirscheit | in strîte nûwe forme treit.
Noch ist ein andir nûwekeit | zu strîtene uns vorgeleit | kein der alle sterke vûlt, | und dî ist genant gedult.
Was haben alle Lutherische newigkeit gethan gegen diesem einigen betrug und schalckeit? Aber hie war niemand, der newigkeit beschreien odder auch anzeigen kund, Sondern der Luther, der solche newigkeit anzeigt und strafft, der bringet newes auff.
es moͤchte iemand waͤhnen / daß solches auß begierd der newigkeit / oder einer fremden Sprache mich zu ruͤhmen [...] geschehen sy.
Pÿthagoras gab die antwurt. Er het keiner ku͂st wissen / sund’ er waͤr ein philosophus / het d’ küng noch groͤsser verwu͂dern von d’ neüekeit des mãns philosphi.
3.
›als Gegensatz zu , semantisierte Zielqualität, ewige Existenz des mit neuem leben
begabten (wiedergeborenen) Menschen‹; sie setzt auf seiten des Menschen grossen fleis
, das ausziehen Adams
, ein begegnen
mit got
, auf der Seite Gottes das Opfer Christi durch die wonnigliche
des vaters
voraus; Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
.Syntagmen:
die n. (des lebens) anlegen
; die n
. (Subj.) die gewonheit verjagen
; der n
. (Gen.obj.) empfangen
; allewege in einer n. sein
; die n. des lebens
.Belegblock:
der nu wil ein nochvolgin habin des ewigin lebines, der bedarf grozis flizis daz he allewege si in einir nuwikheit und in einir vrischheit.
legt an Christum in der neuikeit des lebens, zeucht Adam auß.
wan got git also núwe gaben, vnd vnser geist keret sich alsus wider in [...], vnd in dem begegnen enpfahet er alsus hoher nuweheit.
in welcher weyse cristus derstuͦnd von den doten durch die wunnecklich des vatters. das auch wir also gen in der newerkeit des lebens
[
in einem newen Leben wandelnLuther
1545, Röm. 6, 4: ].
An dem tisch des newen wirte | newe ostern, news gefirte | alten ostern / gibt ein end, | alte gewonhait die newikait, | ware sunn den schaten verjait.