neidhard,
der
;
-s/-en
;
vom Eigennamen
Neidhard
hergeleitet, in der Regel appellativisch gebraucht, aber offen zur Personifizierung.
›mißgünstiger Mensch, Neidender, Neidhammel; als Person (auch als
Satan, teufel
) tropisierter Neid, Eigennutz‹; auch: ›als aggressiv Neidender metaphorisiertes schweres Geschütz‹;
vgl. (
der
1.
Phraseme:
j. trit den neidhard
›j. frönt der Geltungssucht‹.
Bedeutungsverwandte:
, .
Syntagmen:
einen n. haben, jm. den n. feil zeigen
;
neidharden
(Subj.)
sich finden, lästern, der n
. ›Geschütz‹
schiessen, der n. unter jm. sein, auf dem undank reiten, noch nicht tot sein, zu schanden werden, jm. etw. misgönnen, die warheit anfechten, jm. nicht ere / lob gönnen
;
mit dem n. zu schaffen haben
;
der böse / giftige n
.;
junker n
.;
das lauern, der klauen des neidhards
.

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
Das Jungher Neidhard und Meister luͤgenhard jnn jrem neiden und liegen zu schanden worden sind.
Ebd. (
1542
):
Neidhart, wens eim andern ubel, unter leuten non deteriores, qui non gonnen proximo, quod deus, sed letantur cum maleficis.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
537, 981
(
Magdeb.
1608
):
Neydhart / Eignutz / Kindischer Rath / | Verrieth auch Rom die mechtig Stad.
Schneider, Pont. u. Sid.
102, 22
(
rhfrk.
/
mosfrk.
,
2. H. 15. Jh.
):
Der bose nyttarst, ich meynen den alten Sathanas, kunt des nit erlyten.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
477
(
Köln
1476
):
Eyn nytart groyt dat yrste schoyt | By Nuysser Querpoyrt.
Perez, Dietzin
1, 38, 23
(
Frankf.
1626
):
so zweiffelt mir nit / es werden sich neydharten finden / die das jenige / so darauff geschrieben / werden laͤstern / dieweil es von meiner Hand kommen.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
145v, 2
(
Leipzig
1588
):
ob gleich gifftige Neidharten diss Buͤchlein mit schelen Augen ansehen.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Ir [wib] geng sind hin und her gebogen, | als ob aine den nithart trett.
Spanier, Murner. Schelmenz.
30, 33
(
Frankf.
1512
):
Wir suͦchendt vnser selen heyl, | So zeigt er
[Bezug auf
pfaffen
]
myr seyn neidthart feyl.
Ebd. Vorr. B,
121
(
Straßb.
1512
/
3
):
ich weiß, das ich ein nythart hab | Mit disem buͦch auff mich geladen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
53, 3
(
Basel
1594
):
Vergunst vnd haß / witt vmbhar gat | Man fyndt groß nyd / jn allem stat | der nyhart / der ist noch nit dot.
Ebd.
77, 59
:
Der Nydthart ist sunst vnder jnn | Der roͤgt sich mit verlust vnd gwynn | Vnd ouch das jnn verbotten ist | Keyn spyel zuͦ tuͦn zuͦ aller frist.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Kurz, Waldis. Esopus ; ;
Barack, Zim. Chron. ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
Vgl. ferner s. v.  1.