neffe,
der
,die
-n/-n
.neffe
im heute gültigen genealogischen System ist in den Quellen oft nicht genau bestimmt (da textlich als bekannt vorausgesetzt bzw. kontextuell irrelevant) oder semantisch nicht erschließbar; gemeint sind außer den Verwandtschaftsverhältnissen mehrfach auch außergenealogische Beziehungs- und Vertrautheitsrelationen; v. Bahder, Wortwahl.
.1925, 82
1.
›Anverwandter unbestimmten bzw. nicht bestimmbaren Grades‹; teils in Aufzählungen mit einem offenen Skopus von Zugehörigkeiten gebraucht; in 1 Beleg übertragen, dann: ›Nachfolger‹ (der demütigkeit
).Belegblock:
Hannus Kolers neve dedit 1½ m. hubinczins.
Bischove, vrien, greven, | Rittre mit iren neven, | [...] | Vogle, tiere, swie sie sint, | Ezit des bumannis kint.
men wilt da vren neuen van Koueren (vain), | off antwerde zo dode erslain.
Dieser ist mein blutverwandter / naͤff.
wilt du sin ein gerech nefe minre demuͤtekeit, so [...].
Ebd.
160, 25
: Sú lies ir lant, bruͦder, nefen vnd mogen vnd, daz me ist, ire kint.
der nefe
[nd. Bibel 1478:
vrunt;
der geschwegert was oder befreundtKrumpach
1522: ;
gefreundterEmser
1527 / Eck
1537 / Luther
1545, Joh. 18, 26: ]
des dem petter hett abgehawen das or der sprach: [...]. und weßts mein maug von Engellant | würd es auch meinem neff bekannt | von Frankreich.
Erwürdigen, hochgebornen, [...] lieben neven, öheim, churfürsten, fürsten, andechtigen und getrewen!
2.
›(meist männlicher) Verwandter zweiten Grades auf der gleichen Generationsstufe‹; im einzelnen: ›Vetter‹ (meist); ›Schwager‹; wohl auch: ›gleichaltriger enger Vertrauter‹ sowie ›Ehemann‹.Belegblock:
Johannes, liebe nebe mynn, | myn teuffer saltu hude synn.
Sy nemen ouch czu wibe ir swestir tochtir, ir stifmutir unde ir nevin husvrowin, wen si werdin witewe.
moyses sprach zuͦ hohab dem sun rahuel dem madianiten seim nefen
[Var. 1475
freünd2
: ;
vaͤtterDietenberger
1534: ;
schwagerLuther
1545, 4. Mose 10, 29: ].
So müess meim nefen auch gelingen!
(umgekehrt 8259:
vetter).
Joseph, lieber nefe mein, | hilf mir [Maria] wiegen mein kindelein.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
154, 10
.‒
Vgl. ferner s. v. .3.
›(meist männlicher) Verwandter in der zeitlich nächst folgenden Generation‹; im einzelnen: ›Neffe‹ (vorwiegend mütterlicherseits, von der mume
her); auch: ›Vertrauter‹; in 1 Beleg: ›Nichte‹.Belegblock:
Bruders oder Schwesters Sun / oder Tochter / Naͤff oder Nichte.
Morolff, lieber neffe, | minen
[der
mume]
rat muhst du da bi han. O we, Johannes, nebe myn, | ganck myt mer zu der martel syn.
Nep(o)s [...] nebe – est filius uel filius fratris.
brüder und swester, dar zu kind, | neven und niffteln, wie dy sind.
und hat gehabt ein frawen, genant Gisila, des geslechtes Karulorum dy da was ein nef kayser Heinrichs.
sein iungen nefen er mit im fúert, | das er säch ritterschafft vnd sunst turneye.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 420
; ‒
Vgl. ferner s. v. .4.
›Enkelkind, Nachfahre in der zweiten Generation‹.Wortbildungen:
neffin
Belegblock:
Keiser Augustus [...], wie schendlich wurden seine Toͤchter und Neffin zu Huren.
So schwere [...] Das du mir / noch meinen Kindern / noch meinen Neffen
[Vulg.:
stirpique meae;
meim geschlechteMentel
1466 / Dietenberger
1534: ; nd. Bibel 1478:
nakomelinghen;
kindskinderFroschauer
1530: ;
meinem stammenEck
1537: ]
kein vntreue erzeigen wollest. Ebd.
Ri. 12, 14
: Hillel [...] hat vierzig Söne vnd dreissig Neffen
[Vulg.:
nepotes].
Ebd.
1. Tim. 5, 4
: So aber eine Widwe kinder oder Neffen
[Vulg.:
nepotes;
eneckleinMentel
1466: ; Var. 1476/8:
suns kind;
kindskindFroschauer
1530: ;
encklinEck
1537: ]
hat [...]. dese selue kynd‘ vnd neuen leeffden vnder eyn. sund‘ eynige zwei tracht.