naterwurz,
auch
naterwurzel,
die
.
eine in zwei Arten (die als
gros
und
klein
unterschieden werden) begegnende ›Heilpflanze‹ (wohl ›Schlangenknöterich‹) mit gekrümmter Wurzel; als Metonymie (ohne klare Trennung): ›Wurzel der Pflanze, die nach entsprechender Behandlung (
brennen, sieden, stossen
) gegen das
durchlaufen
(den Durchfall) des Viehes, gegen Augenschmerzen, zur Hautreinigung u. ä. angewandt wird‹; Vergleichsmoment: ,Krümmung‘ der Wurzel; vgl. die charakterisierenden Adj.
serpentina, viperina
sowie
dracontium
in den zeitgenössischen Glossaren; vgl. (
die
).
Zur Sache:
Marzell
3, 907
.
Gehäuft Fachtexte.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
89, 6
(
Mainz
1485
):
daz der [naterwortz] sy zweyerhand Eyn ist geheissen die groß naterwuͦrtz Die ander die cleyn.
Ebd.
29
:
bede naterwuͦrtz gesotten in wasser vnd die vßsetzig hute do mit geweschen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
75, 22
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Wann das vieh den roten wehe oder das durchlaufen hat, so gib ihnen notterwurzeln.
Ebd.
79, 15
:
Ein andere vihearzney, [...] 2 lot. tormentilwurzel, 2 lot. naterwurzel, 2 lot. teufelsabbißwurzel.
Haage, Hesel. Arzneib.
14v, 15
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Wer do hat den rotten griesz, der sol nemen wilden pfeffer [...], peterlen somen und naterburcz.
Voc. Teut.-Lat.
x iijr
(
Nürnb.
1482
):
Naterwurtz. colubrina serpertina viperina.
Maaler (
Zürich
1561
):
Naterwurtz (die) hat ein rot gekrümbte wurtzel. Limonium. Schlangenwurtzel / Schlippen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
340
(
Genf
1636
):
naterwurtz / F. Serpentine, Serpentains, Dracuntium.
Eis u. a., Asanger Aderl.
2, 91
(
sböhm.
,
1516
/
19
):
Contra dolorem oeulorum. Jtem man sol naterwurtzn stossn vnd mit dem safft die augen bestreichen.
Ermisch u. a., a. a. O.
80, 22
;