narrenfresser,
der
.
von der Motivation her: ›j., der Narren frißt‹.
16. Jh.
Phraseme:
der narrenfresser komt
von einer fingierten Person gesagt, um den Angesprochenen indirekt als Narren zu charakterisieren; vgl. (
der
23.

Belegblock:

Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
Waist du nit, daß du offt bey dem allten narrenfresser gelegen bist?
Ders., Lindener. Rastb.
154
:
wiewol wir vergangne jar inn allen andern stetten, [...] narren geseet, welche [...] wol, unnd nur sehr wol, auffgangen und gerathen, so ist doch zuͦ grossem unglück der leydig narrenfrässer ins land kommen, solchen unrath gestyft und lerman angefangen, wo nit etliche auff dem esel darvon geritten, das inen ubel gewartet wär worden.
Sachs (
Nürnb.
1530
):
Der narren-fresser. Er sprach: Mein here, ich bin der man, | Die mender ich gefressen han.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 90, 14
([
Augsb.
]
1548
):
Der Narren fresser kompt / huͤte dich. Das ist ein hoͤflicher spot / derer / so woͤllen weise sein / [...] / Wann nu yemand solche leüte / über zwerch Narren haissen will / So sagt er zuͦ aim andern / und maint doch disen / der Narren fresser kumbt / sihe dich vor / kompt er über dich / so frißt er dich.