narrei,
die
;
-Ø/–
.
›Dummheit‹ (als Eigenschaft e. P.); ›Blödsinn, dummes Zeug, Hirngespinst, Einbildung, Phantasievorstellung‹ (jeweils als Ergebnis menschlichen Fehlhandelns);
vgl. (
der
123.
Wobd.; seit dem ausgehenden 15. Jh. belegt.
Bedeutungsverwandte:
, ,  1; vgl.  2,  1.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
n. leren / lesen / treiben, faren lassen
;
etw. als n. erkennen, für n. haben
;
sich der n. annemen
;
in n. geraten
;
die blosse / grosse / angenommene / ungereimte n
.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
das er [tempel] heylig was, nicht darumb, das er [...] geweycht war von bischoffen, wie man ytzund mit narrey und solchem kachelwerck umbghet, sunder [...].
Ebd. (
1542
/
3
):
Aber las die narrey und geucherey faren.
Bobertag, Eulensp. (
Straßb.
1515
):
hetten die fürsten weiß lüt bei in so wer in vor die weißheit, vnd so sie narren bei in halten so lerren sie narry.
Bächtold, N. Manuel. Papst
101, 1911
(
Zürich
1525
):
Es ist ein nüwer sündfluss gewesen, | Dass wir die narry
[Bezug auf antike Schriften]
ie hand gelesen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
96, 18
(
halem.
,
1534
/
5
):
alle Carolstadtz schrifften / warend vor grossem jrrtumm / [...] / glich alls ein verzwyflete blosse narry / und opiniones eins touben mentschen / erkennt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Er ist hernach in ein solche dorheit und narrei gerathen, das er sich selbs berett, er seie der recht erb des königreichs Ungern.
Mit solcher angenomner narrei kam er zu pfalzgrave Ludwigen, [...], an hof.
Lemmer, Brant. Narrensch.
16, 76
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .