namsen,
V.;
Suffix
-sen
ungewöhnlich (vgl.
Henzen, Dt. Wortbildung.
1965, 227
).
›jm. einen Namen geben, jn. [wie] heißen, nennen; jn. bei rechtlichen Entscheidungen, Wahlen u. ä. namentlich nennen‹; damit auch: ›jn. für eine Funktion vorschlagen; etw. festlegen, festsetzen‹ (z. B. einen Ort, eine Zeit); vgl. (
der
123 (dortige Unterscheidungen sind für nicht sicher durchführbar).
Alem.; seit dem 16. Jh.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  2.
Syntagmen
jn. n
. (auch:
einen heiligen
),
etw
. (z. B.
steg und weg, eine gelegenheit / zeit, ein ort, einen almendplaz
)
n
.;
das genamsete geld / heiratgut / unterpfand
.
Wortbildungen:
namser
,
namsung
,
namsungwort
.

Belegblock:

Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1697
):
sol ein jeder peürtman, der allmendtbläzen hat, den besten zu behalten erwehlen und namsen.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Appellatio, Ein namsung wort / ein beru
e
ffung für ein hœheren richter.
Nomenclatura, nomenclatio. Ein namsung.
Maaler (
Zürich
1561
):
Nam͂sen / Einem ein nam͂en gaͤben. [...]. Dicere nomen alicui, Nomen ei facere. Nam͂ser / Die ain raͤchten eim yeden wußtend mit nammen zeruͤffen vnd die partheyen an yedes nam͂em zemanen. Nomenclatores. Nam͂sung (die) Erzellung der namme͂ nach einanderen. Nomenclatio, Nomenclatura.
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 91, 193
(
Luzern
1616
):
BEELZEBUB Khein bsonders ort ich namsen soll, | all weldt wil ich durch strychen wol.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
wiewol das erzbischtumb Cöln das reichest wurt genamset, so [...].