namelos,
Adj.
1.
s. (
der
1.
2.
charakterisiert ex negativo Glaubenstatbestände, die (wie ein
engel
, das
götliche wesen
, ein Etwas in der
sele
) zwar
sind
(in Gott), aber keine Eigenschaft (vgl. ,
der
, 1) haben, noch als ein Etwas identifiziert (vgl. ,
der
, 13), noch von jm. definiert werden können;
vgl. (
der
13, (Adj.) 1.
Älteres Frnhd.; Texte der Mystik.
Bedeutungsverwandte:
 2,  8, ,  123, , , , .

Belegblock:

der glawb bleybt durch alle werck und stend gantz namloß, darumb macht er auch iunger, die Christus lieb hat.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Einez ist in der sêle, in dem got blôz ist, und die meister sprechent, ez sî namelôs, und ez enhabe keinen eigenen namen. Ez ist und hât doch kein eigen wesen, wan ez ist noch diz noch daz noch hie noch dâ
(vgl. den Kommentar
Quints
).
Dâ der engel genant ist, dâ enkam nie meister noch sin zuo; vil lîhte ist er namelôs. Diu sêle enhât ouch keinen namen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Nu kan man vermischet wesen oder nútwesen nit wol bekennen, denn mit einem gemerke dez allichen wesens. [...]. Dar umb so muͦss daz namlos goͤtlich wesen in sich selb ein allichs wesen sin, daz ellú zerteiltú wesen ufenthaltend ist mit siner gegenwúrtikait.
so ist kund allen wolgelerten pfaffen, daz daz wiselos wesen oͮch namelos ist.
„sag mir, wie heizsest du [gebilde]?“ Es sprach: „ich heisse daz namelos wilde“.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
wenne sich das ungenante, das namlos das in der selen ist, in Got zemole kert, so volget und kert sich da mit alles das namen hat in dem menschen, und in dem kere antwúrt alle zit alles das namlos ist in Gotte, das ungenante.
Vgl. ferner s. v.  9.