nam,
der
;-es
, auch -en/–
,name,
die
;–/-n
;1.
›als übliche Begleiterscheinung von fehede, krieg, feindschaft
betrachtete Wegnahme, Beutenahme, Raub des Gutes von Gegnern‹; Gehäuft Chroniken, auch Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
einen nam, eine name tun / leiden
; namen
(Subj.) geschehen
; gegen jn. (den ächter) mit name handeln, hauptsächer in einem name sein, in die name kommen
›einen Beutezug aufhalten‹, die herschaft mit n. verhergen, jn. mit n. angreifen / schädigen, reich machen, der krieg mit namen gros sein, die feindschaft mit namen
[wie] machen, sich mit namen behelfen
›mit Raub ernähren‹, jn. von des names
›wegen des Raubes‹ fragen, um namen wandel tun
; die tapfere / unrechte n
.Belegblock:
Unde wart dise reis gemeldet, also daz di burgmanne von Frideberg qwamen in di name.
grepe se edder de oren iemant an mit vengnisse, mit rove edder mit brande edder name, [...], so [...].
und aber der krieg [...] zwischen den egenanten parteien so groß und mercklich ist mit namen, brant, hereskreften zu felde ligen und andern feintlichen und heftigen taten.
das sý úns umb soͤlichen nammen und schaden, [...], wandel und bekerung tuͤgind.
und wie sich die veintschafft also machen wirdt mit todslegen, namen, brannd [...], so [...].
Wol ward den ussren nachgelässen, ein quittanz zuͦ vervolgen etlich namms halb und schadens, so [...].
wir wellen ewern schaden trachten bey tag und nacht mit nam und an greiffen.
Da die
veindt seine
lannd [...] mit nam, raub, huldung, prannt, töttung der leutt [...] mennigvelticlich beschedigt habent.2.
›bei dem nam
/ der name
1 (aus der Sicht des Überlegenen:) gewonnenes (aus der Sicht des Unterlegenen:) geraubtes Gut‹ (darunter wachs, viech, kühe, pferde, schafe, gold, silber
, auch menschen / leute
); Metonymie zu 1.Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte, auch berichtende Texte.
Syntagmen:
die / eine name erobern / gewinnen / bringen / behalten / beheben / heischen / hintun / verbergen / verkaufen
, [wo] finden
, [wohin] treiben, den nam
[wohin] bringen, hinweg, in eine burg füren, auf die schlösser schicken, jm. die name antworten
; sich des names ernären
›von Beute leben‹; mit der name hinwegziehen
; der nam des viechs
; der grosse nam
; der weg zu der name
.Belegblock:
bekomen wenich geltzs, erneren sich des raubs und nams.
Die sensse macht yn wylde | Und dut yn nahme suchen an manichem gefilde.
Ich sagen dir das sij so locherecht | Ist von sweren und sagen unrecht | Und von begirde des namen | Das sij so grosen willen hait zu sameln.
were ouch daz ymand, [...], uff unsern hern von Halb. suchte und die name in unser land trebe.
die nahm, raup ader deube bei ime nicht funden.
dem oder den sölich ir genomene habe und name zu frischer tat getrewlichen helffen behalden.
ein kwe geit man auch dem, der den weg zu der nam gewissenn vnd gefurt hott.
Wa er auch solliche Name hingethon, verkaufft, vergeben, anworden oder verporgenn habe.
Wolten sie aber die nome in das nächst gericht nit triben [...], so sol ich sie und die nome helfen hie beheben.
das wir einen angrieff uff die statt Zúrich gethaͧn hatten, [...] und hatten also den näm by nacht biß geͣn Buͤesserach braͧcht.
Were aber das der nome, oder die gefangen hingefürt wurden in ain burg.
Den raub und nam von vich und leuten schickt er auf die schlösser.
Und zoch künig Brenner mit [...] nâm, golt und silber eben den weg, so er ausgezogen war.
füerten vil volks und ainen grossen nâm viechs hinweck.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. ;
3.
›von einem einzelnen begangener und zu verantwortender Diebstahl kleinkrimineller Art; Schaden, der jm. durch behördliche Verfehlung entsteht‹.Belegblock:
Von nome oder schade͂ yemands verhandlunghalb beschehen das die vnschuldigen einichen entgelt oder schaden nit haben.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
146, 22
; Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
141, 23
.