nagelmage,
der
;
–/-n
.
›Verwandter im 7. Glied, Sippenletzter‹; das siebente Glied berechnet sich nach der Reihenfolge
haupt, achsel, ellenbogen, handgelenk, erstes, zweites, drittes
Glied des Mittelfingers, das ist die Linie vom Kopf bis zum letzten Glied des Mittelfingers; teils Einschränkung auf ›Erbe der mütterlichen Linie‹;
vgl.  4,  1.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. , , , ,  2, (
der
1,  1, ,  1, .
Syntagmen:
j. n. heissen, js. freunde nagelmagen von der mutter sein
;
ein n. dem toten die hand abschlagen, die nagelmag(en) die lezten an der sippe sein
;
mit zweien nagelmagen etw. behalten
›beweisen‹;
der n. des bürgers, von der mutterseite
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
de vuͦnfte sibbe stet an dem ersten lede des vengers. §  de seste an deme middelen lede des vingers. §  de sebede an dem lesten lede vor deme nagele, vnd de heyzent nagele mage dar vmme.
Sprichet ein mensche den anderen an, daz her sin eigen si, daz muͦtz her behalten mit zwen sinen magen, de sin eigen sin, oder mit zwen sinen nagel magen oder her silbe dritte.
Grimm, Weisth. (
rhfrk.
,
14. Jh.
):
fort si sal der neste nailmage im (dem toden) die rechte hand abslahen
(zur Beweisführung mit der
doden hand
).
Müller, Stadtr. Ravensb.
164, 23
(
oschwäb.
,
1365
):
darnach muͦs er och haͧn zwen desselben unsers burgers nagelmag, daz sint von der muͦter die naͤhsten fruͥnde.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1335
):
Stirbet ein man, [...], daz [gut] ist zu rechte siner neisten mage, [...]; unde hat he nicht andere sippe biz an di nagilmage, derselben ist iz zu rechte.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
1. H. 14. Jh.
):
di letzten an der sippe, di haissen nagelmagen; wan sam der nagel daz letzt ist an der hant von der achsel ab her czu raiten, also sint die nagelmagen di letzten an der sippe.
Schmidt, UB Halberst. ;
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
270, 30
;