nafzen,
V.;
zur etymologischen Einordnung s. ;
zur Wortgeographie und -geschichte:
v. Bahder, Wortwahl [...].
1925, 24
.
›einnicken, schlummern; dösen‹; ütr.: ›durch die Finger sehen, etw. durchgehen lassen‹.
Bedeutungsverwandte:
, , ; vgl. , , .
Wortbildungen
näfzig
(dazu bdv.: I, 1),
nafzung
(dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Desidem esse. Faulen faulentzen muͤssig gehen ¶ nafftzen schnarcheln.
Voc. inc. teut.
r jr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Naffatze͂ Dormitare soporare. [...] Naffatzung Sopor est pigrities somni p’ueniens ex somno relicto.
Voc. Teut.-Lat.
cc vv
(
Nürnb.
1482
):
Schlaffesbegierde od’ schlafferkeit od’ nafftzung. sapor.
Fischer, Folz. Reimp.
18, 3
(
Nürnb.
um 1520
):
das ich | Pey einem wirt vor schlaffe mich | Laynt auff ein tysch zuͦ naczen do.
Sachs (
Nürnb.
1555
):
Sy [magd] thut stät ob dem rocken natzen | Unnd bey dem fewer, wie die katzen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Durch den schlaf in der nechtlichen gesichte: so der neftzig
[Var. 15. Jh.:
slaff
]
gacht vber die leut: vnd sy schlaffend in dem bette.
Bremer, Voc. opt.
2033
(
halem.
,
1328 f.
):
Sopor sclafbegirde [...] nasfzung [...] nafczgung [...] naszung [...] est pigricies sompnum preveniens uel sompno relicta.
Jaspers, St. v. Landskron
116v, 30
(
Augsb.
1484
):
Oder [er] naffcziget oder schlaffet vnder der beycht.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
do er doselbs [in der mette] ein klains genaczt und entnuckht was in seinem stuͦl, do [...].
Turmair (
Augsb.
1517
):
’plinzen mit den augen‘, metaphoricos vero ,naftzen durch die finger, zusehen, zulassen gen’.
Bell, G. Hager
294, 2, 17
;
Mayer, Folz. Meisterl. ;