nacketheit
(o. ä.),
die
;
hohe Schreibvarianz.
1.
›Nacktheit als Grund von Scham, als Zeichen von Bedürftigkeit, Elend, Krankheit, Armut‹; vgl.  1a-1d; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  1.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
daz spricht: vorcleide dich hir, | Daz du nicht schemelich dort vor mir | An diner nactheit nicht enges.
Luther, WA (
1522
):
das got jm [Lazaro] laßt wol gefallen sein geschwer, nackthait und hunger.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
so voilden Sij beyde den brickell vnd vngehoitsamheyt yrre menlicher vnd vreulicher geleder. vnd schemde sich van yrre nackheyt.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 598
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Alse der mensche merket der menschen hunger, turst, kelti, nackekeit, sv́hte, armuͦte, versmehte.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Du dienst deim feind den dir der her sendet in hunger vnd in durst vnd in nackenheit
[
Luther
1545, 5. Mose 28, 48:
blösse
].
Were deinem fuͦß von der nackentheit: vnd dein keln von dem durst.
2.
›Verlorenheit, Angst, Glaubensnot; Verfallenheit, Ausgeliefertheit an die Sünde‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
die
2, .
Gegensätze:
 2.

Belegblock:

zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
240
(
Nürnb.
1517
):
Was wirdet uns demnach absündern von der lieb Christi? [...] die angst? nein, [...]; der hunger? nein, [...]; die nackheit? nein, dann wir [...] haben die gerechtikeit angetun.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
wer schait vns von der lieb cristi? Die anvechten oder angst oder iagung oder hunger oder nackenkeit
[
Luther
1545, Röm. 8, 35:
blösse
]
oder verderbung.