nachziehen,
V., unr. abl.
1.
›jm. räumlich folgen, hinterherziehen, nachziehen‹; im einzelnen (je nach Anlaß und Zweck) z. B.: ›jm. aus erotischen Gründen hinterherlaufen‹; ›(jm.) mit dem Heer folgen, Heeresfolge leisten‹; ›(als Handwerksgeselle) herumziehen‹; Syntagmen:
j. jm
. (z. B. um der predigt willen
) n., j. dem handwerk / krieg / stern n
.; subst.: jm. das nachziehen geboten werden
.Wortbildungen:
nachzucht
Belegblock:
îdoch im nâch mit île zow | der comentûr von Tapiow.
Sy theiln aüch mein her den nachzugt, dy mener halb firczen tag.
so sal ein iglicher, der burger oder an daz gericht geschworen hat, nachzihen und reisen.
das sie sol und mag auszgepieten allen [...]; die sullen dann der herschafft dienen und nachcziehen.
des Jacob Herbrots [...] vatter [...] ist seinem handtwerck nachzogen.
Helen, [...]
welche
Ulrichen dem Kammer, [...] dikch nachgezogen, auch [...] wider die heilig kanschaft mit im gesunt hat.
kunig Maximilian [...] hat sein gnad selb personndlich welln nachzyehn gen Cortrick gegn dem abentt.Grossmann
, Unrest. Öst. Chron. 200, 11 (oobd., 3. Dr. 15. Jh.): Peil, Rollenhagen. Froschm.
676, 5318
; 2.
›sich e. S. mit Ernst widmen, ihr nachgehen; e. S. (z. B. dem wollust
) verfallen sein‹; vgl. 3 (ütr.).Wortbildungen:
nachzoge
Belegblock:
Der leer obligen vnd jren Nachziehen. Studia concelebrare. Einer kunst Nachziehen vnd obligen.
Noch hab ich [Wolust] stets unsaͤglich zal | Die mir nachziehen überal.
also mag och wol duͤ welt | sprechen zu ir nachzogen: | „war umb hast dich selb betrogen, | das du bist min knecht gesin“.