nachtschatte,
die
,
vereinzelt
der
.
›Nachtschatten‹ (am ehesten ›Solanum nigrum, Schwarzer Nachtschatten‹); eine schwarze (damit wohl namengebende), Beeren tragende Pflanze, die zu verschiedenen Zwecken genutzt wird: zur Herstellung von Ködern (in Reusen), als Heilmittel gegen unterschiedliche Krankheiten (z. B. gegen Fisteln, Wunden, Aposteme), gegen Augenschäden von Pferden.
Zu den Zuschreibungen für Pflanzenarten, damit auch zu den dem Nachtschatten zugeschriebenen Eigenschaften (z. B. als Giftkraut) s.
Marzell
5, 385
; speziell zum Schwarzen Nachtschatten vgl. 4, 362 ff.
Oft Fachtexte.
Syntagmen:
n. säen / nemen / sieden / -stossen
;
der n. dem herzgespan nicht gleichen
;
ein kraut der n. gleichen
;
das kraut n
.;
ein pflaster von nachtschatten
.
Wortbildungen:
nachtschattenbere
,
nachtschattensaft
›aus Nachtschatten herausgepreßter Saft‹,
nachtschattenwasser
›wäßriges Destillat aus Nachtschatten‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
139, 2976
(
Magdeb.
1608
):
Dieweil sie in dem glauben stund / | Des tags wer kein kraut vngesund. | Jnsonderheit [...] | [...] | Schierling / Wolffsmilch / vnd Coriandern | Gichtruͤb / nachtschad / Braunkraut.
J. W. von Cube. Hortus
106, 19
(
Mainz
1485
):
Diß krut glichet an syner natuer der nachtschaden in aller yrer dogent. Aber nit erwiddervmb das krut nachtschaden glichet de͂ hertzgespan. want nachtschaden hait do gent an yr die hertzgespan nit hait.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
186, 32
(
osächs.
,
1570
/
7
):
[Nim] ein halb pfund nachtschatten, ein halb pfund karbeykraut, [...] thue das in einen reusen
(als Köder).
Keil, Peter v. Ulm
40
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Ein gut pflaster zu der vistel vnd zu seren dingen. Dorzu nym odermenig vnd nachtschatten vnd wegreich vnd roten wein.
Ebd.
51
:
Daz pflaster von Prüs. Nym wegreich-saft vnd nachtschatten-saft ein wenig mynner wenn j moß vnd iiij vntz wachs.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
210r, 15
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Ob dir in dem bain in dem mark we ist, so nim / nachtschatten.
Broszinski, Minner. Chir. Parva
70r, 19
(
halem.
,
2. H. 15. Jh.
):
mach dis epithimia vnd ist Galieni: [...] nachtschattensaft, huswürczensaft, roswasser, wis essich.
Ebd.
70v, 22
:
zuͦ dem heissen appostema. [...] darzuͦ wirt gemacht ein pflaster von nachtschatten vnd gerstin mel.
Ebd.
80r, 30
:
Die fúnft form ist ein salb vnd [...] heilet den kreps [...]: [...] rosarum, cere albe, iegklichs iij vntz, das saft von roten nachtschattenberen.
Deinhardt, Ross Artzney
6
(
oobd.
,
1598
):
Wird ain roß in ain aug geschlagen Item so nimb zyramonia vnd rosen wasser, nachtschaden wasser vnnd das weis von ainem eyr.
Keil, a. a. O.
48
;
135
;
Haage, Hesel. Arzneib.
17r, 1
;
Eis u. a., G. v. Lebenstein
58, 11
;
Deinhardt, a. a. O.
155
;
Eis u. a., Asanger Aderl.
2, 112
;
Voc. inc. teut.
q viijv
;
Vgl. ferner s. v. .