nachtschade,
der
;
–/-schäden
.
1.
›im Dunkel der Nacht angerichteter sachbezüglicher (z. B. Diebstahl, Antastung von Besitztümern u. ä.) oder personenbezüglicher (z. B. Notzucht, tätlicher Angriff) Schaden‹;
zu
1
 1, (
der
8.
Schwäb./oobd.; meist Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  1, , (
der
9, , , , , , .
Syntagmen:
n. tun / ablegen
›erstatten‹,
jm. n. zufügen
;
jm. ein n. beschehen
;
jn. um nachtschaden begreifen / übergeben, das gericht über den nachtschaden stehen
;
der frevelliche n
.

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
wie seiner hausfrawen was widerfaren, solt namlich ain nachtschaden sein; war von [...] (einem) jungen kerle beschehen, der het sich bei der frawen zu vil haimlich gemacht.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
15. Jh.
):
des abcz hofschaffer der sol alle weltliche ding doselbs richten, es sei gericht von nachtscheden haimsuech schach notnust fechtn unzucht.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
15. Jh.
, Hs.
1673
):
wer nachtschaden thuet, waß der darumb schuldig sei?
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1603
):
in sollichem thäding soll [...] verhört werden alles das waß anligt dem gmainem nuz des markts [...], es sei mit gwald, frävel, unzucht, uberrainen, uberzeünen, pündmark der grünt, mit [...], nachtschäden, dieberei, es sei [...] in den heüsern in den fersten, auf den füschwässeren, in den wiltpanen, mit wasserleiten.
Auer, Stadtr. München ;
Winter, a. a. O. ;
2.
›Ziegenmelker‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Schles. Wb.
2, 915
(a. 
1603
).