nachlässig,
vereinzelt
nachläslich
,
Adj.
1.
›lässig, nachlässig, unsorgfältig‹;
vgl. am ehesten  49.
Bedeutungsverwandte:
, ,  1, (Adj.) 2,  1,  4,
1
 2,  2, (Adj.) 23, , .
Gegensätze:
, .
Syntagmen:
j. n. sein / werden
(z. B.
in den werken
);
n. leben, der arbeit n. vorstehen, sich n. finden lassen, jn. n. halten
;
der nachlässige wandel, die nachlässigen herzen
.

Belegblock:

wie ichs [...] jnen furtrage, die unwissende lere, [...], die betruͤbten gewissen recht troͤste, die nachlessigen, schlefferigen hertzen auffwecke und wacker mache.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Faul. [...]. Treg. Muͤssig. Hinlessig. Liderlich. Nachlessig. Seumig.
Ulner (
Frankf.
1577
):
Faul. Langsam / verdrossen / schlaͤfferig / traͤg/ [...] / nachlaͤssig / hinlaͤssig.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
230a, 15
(
Frankf./M.
1649
):
[daß sie] bey dieser schweren sache / [...] so nachlaͤssig vnd vnvorsichtig / sich haben finden lassen.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1509
):
Wann aber befunden wird, dass der arbeiter seiner angenommenen arbeit nachlessig vorstehet und also den gewerken zu verforteilen vermeint, so [...].
Opitz. Poeterey
13, 3
(
Breslau
1624
):
zum theile thut auch zue dem etwas nachleßigen wandel mancher Poeten nicht wenig die gemeinschafft etlicher alten / die jhre reine sprache [...] besudelt [...] haben.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
am ersten hyelt in sein swester man werd und schon, darnach nachlássiklich, da ward er zornig.
Bauer, Imitatio Haller
104, 31
(
tir.
,
1466
):
Pistu aber nachlessig vnd treg, so würstu ain pöse czeit haben hie vnd dört.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 340, 9
;
Bauer, a. a. O.
88, 27
;
dies., Haller. Hieronymus-Br.
21, 2
;
2.
›entschuldbar, verzeihlich‹;
vgl.  49.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 1,  1; vgl.  3, .

Belegblock:

Franck, Decl.
341, 9
(
Nürnb.
1531
):
Wo nu diß ein laster wer / als dise woͤllen / so ist es fürwar ein gering nachlaͤssig sund.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
334
(
Genf
1636
):
Nachlaͤssig / welches kan verziehen / werden.