nachlaufen,
V., unr. abl.
1.
›jm. nachlaufen, im räumlichen Sinne folgen; jn. verfolgen‹ (von Personen und Tieren im Hinblick auf andere Personen oder Tiere gesagt); im einzelnen (dann ansatzweise metaphorisch und damit offen zu 2): ›jm. mit einer bestimmten Absicht (z. B. zur Gewinnung von Gunst), auf eine bestimmte (zeichenhafte) Weise nachlaufen‹;
zu  3, (V.) 1.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
seinem schatten nachlaufen
›Nutzloses tun‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1, ; vgl.  12.
Syntagmen:
j. jm. n
. (z. B.
got jm., j. Christo / got, der haufe dem abgot, der betler einem herren, der hausarme dem baumeister
)
n., j
. (einem Tier; z. B.
dem bären / lewen
)
n., j. jm. frevenlich, wie ein hund, mit einer wer, in sein haus n., j. jm. n., um [...], der hund dem hasen / winde
›Windhund‹,
das lämlein dem schaf n., die selen den totschlägern n
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Einer der das best thut / schafft bißweilen so viel Nutzen als wenn er [...] Wasser im garn gefangen / seinem Schatten nachgelauffen.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Sam. 17, 35
(
Wittenb.
1545
):
ich [Dauid] lieff jm [Lewe vnd ein Beer] nach
[
Mentel
1466:
nachvolgt in
;
Froschauer
1530:
gieng [...] jm nach
; nd. Bibel 1522 /
Eck
1537:
vervolgt jn
]
vnd schlug jn.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1456
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Dar in so kumment schier | Und loffent mir [Christus] alle năch.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eim Nachlauffen vnd sich zuͦhin schlahen oder eynflicken sein gunst zuͦ erlangen.
Lauater. Gespaͤnste
64v, 22
(
Zürich
1578
):
Plato schrybt de Legib. lib. 9. daß die seelen dere͂ die getoͤdt syend / den todschlegern offt nachlauffind sy zuͤ schedigen.
Bauer, Geiler. Pred.
76, 23
(
Augsb.
1508
):
tuͦ als ain armer betler / der ainem reichen herren on unnderloß nachlauffet biß das er yn erhoͤrt.
Quint, Eckharts Pred. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Gille u. a., M. Beheim
67, 29
;
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Vetter, Pred. Taulers ;
Goldammer, Paracelsus
5, 178, 26
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Wyss, Luz. Ostersp.
6436
.
Vgl. ferner s. v.  2.
2.
›e. S. (einer Tätigkeit, einem Anliegen neutral oder positiv bewerteter Art) mit Ernst, Eifer nachgehen; sich e. S. (negativer Art) hingeben‹;
vgl.  3 (ütr.), (V.) 8.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4, .

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Os. 2, 5
(
Wittenb.
1545
):
Jre Mutter ist eine Hure / [...] / vnd spricht / Jch wil meinen Bulen nachlauffen
[
Mentel
1466:
genachen
; Var. 1475
2
-1518:
gen nach
].
Ebd.
Jer. 2, 20
:
vnter allen grünen Bewmen lieffestu der Hurerei nach.
Sermon Thauleri
7ra, 16
(
Leipzig
1498
):
darumb muß man vnd sal ym
[dem Verborgenen]
nach lauffen die weile es vorborgen ist.
Spanier, Murner. Schelmenz.
2, 30
(
Frankf.
1512
):
Hett ich schon hundert tusent brieff | Und dem rechten stetz noch lieff, | So ist es mit eym dreck versigelt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
etlich, so aus der ordnung warn, dem guet nachliefen, zwackt er auf.
Vgl. ferner s. v.  3.