nachlässigkeit,
die
.
›insbesondere den Trägern wirtschaftlicher und religiöser Funktionen zugeschriebene, die soziale und religiöse Ordnung antastende Haltung der Nachlässigkeit, mangelnden Sorgfalt; Unsorgfältigkeit, Lässigkeit, Versäumnis, Faulheit‹;
Syntagmen:
n. auf den bergwerken spüren
;
der n. etw. schuld sein
›zu verdanken sein‹;
aus n. die ordnung verachten, die werke aufschieben, durch n. mangel erfinden, in ausstände kommen, got vergessen, j. durch js. n. sterben, in n. fallen, jn. um seine n. strafen
;
die n. der amptleute / arbeiter / fürer / lerer
;
die faule / geübte / grobe / offenbare / unachtsame n
.

Belegblock:

Löscher, Erzgeb. Bergr.
77, 40
(
omd.
,
1609
):
Wurde aber durch seinem unfleiß und nachleßigkeit einiger mangel am zihn [...] erfundten.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
dieweil sie aber aus Nachlaͤßsigkeit die verlobte gute Werck lang auffgeschoben.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
46
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
Wue d(er) pergkmaister auff den pergkwergk(en), [...] ein nachlessikaÿt, Vnvleÿs zuuoraus d(er) Arbaiter vnd Amptlewt [...] spuret.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
18, 26
(
tir.
,
1464
):
souil
[des
volks
]
vnd der selbigen sterben in den sünden durch eür [lërer vnd füerer] nachlessikhait.
Ebd.
124, 10
:
ob ich etwas geschriben hiet vnucze oder schamige ding, das ist meiner vnbeisshait vnd nachlessikchait schuld.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Bauer, Imitatio Haller
73, 30
;
dies., Haller. Hieronymus-Br.
18, 41
;
109, 28
;
Rot
331
;
Dauner, Obd. Bibelgl. .
Vgl. ferner s. v.  1,  4.