nachdruk,
der
;
-druks/–
.
1.
›das militärische Nachstoßen, Nachsetzen, Nachrücken‹ (schwach belegt); als Metonymie dazu: ›nachfolgende Truppe, Verstärkung, Nachrückende‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
(
der
2.
Syntagmen:
keinen n. haben
;
der n. krank sein, nicht folgen, zurük bleiben, jn. in das wasser zwingen
;
jn. mit einem n. angreifen
;
der gewaltige / kräftige n
.;
der angrif mit dem n
.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1550
/
1
):
dieweil aber der nachruck in der eile nicht volgete, musten die Magdenburger widerumb weichen.
Luther, WA (
1529
):
ob uns gleich ein gluͤck bescheret wuͤrd, das wir gewinnen, haben wir keinen nachdruck, setzen uns widderumb nidder und zechen ein mal.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
642, 4164
(
Magdeb.
1608
):
DEn Fehnrich Stoͤtzern mit dem drang / | Der nachdruck in das wasser zwang.
Sachs (
Nürnb.
1539
):
Iedoch war ir nach-druck zu kranck, | Wann zehen waren wol an ein.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1499
):
sy all fluchend gen Ure zuͦ. Do was kain nachtruck uff unsser siten, dan sy kain spis hatte.
Maaler (
Zürich
1561
):
Nachtruck (der) Ein angriff mit einem gwaltigen nachtruck / Ein eynfal oder treng der kriegsleüten. Impressio. Den feynd mit einem haͤfftige͂ Nachtruck angreyffen.
2.
›letztes Auspressen der Trauben‹; als Metonymie: ›dabei gewonnener Most‹;
vgl.  1, I, 14, I, 4.

Belegblock:

Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1573
):
werden ir schweren, daz ir die zehenden [...] richten wellen, namblichen den ailften aimer, alß daz allwegen deß gefallnen weinzehenden, die zwen geleuthen und der dritteil nachtruck sein soll.
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
8219
(
nalem.
,
1524
):
das man die alten wyn, so noch vorhanden sind, solle liggen lassen vnnd den nuwen nachtruck solle spysen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Nachtruck / Weyn vom nachtruck. Vinum tortiuum.
Krebs, a. a. O.
1319
.
3.
›Druck, Nachdruck, Durchschlagskraft e. P., einer Handlung, einer Rede; volle Qualität e. S.‹ (z. B des Weines);
vgl. I, 15.
Bedeutungsverwandte:
 912, ; vgl. (
der
11.
Gegensätze:
 2, 4; 7,  2.
Syntagmen:
(den) n. gewinnen / spüren, j. / eine rede, worte n. haben
;
in worten ein n. stecken, der n. vorloren sein
;
der n. der aufschneiderei
;
der erschrekliche / harte / heftige / starke n
.

Belegblock:

Luther, WA (
1524
):
Diss sind treffliche, ernstliche und grewliche wort, das diese werckprediger mit solchem schein und nachdruck solchs ynn die leut treiben sollen, das sich auch die heyligen, [...], nicht dar fur kunden huͤten.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
582, 2400
(
Magdeb.
1608
):
So hat auch der mehr Muth vnd macht / | Mehr rath / vnd nachdruck in der Schlacht / | Der anfeht / vnd ansagt den Todt.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
286b, 17
(
Frankf./M.
1649
):
waß diese Arth zu reden vor einen Verstand vnd Nachdruck.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Die Zung mit deiner Krafft begab, | Daß meine Red ein Nachtruck hab.
Maaler (
Zürich
1561
):
Eytele bewaͤrnuß / die kein nachtruck hat / vnd nit krefftig ist.
Weyn der von alter kein nachtruck mer hat.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Die rede hat bein [...], sie hat ein starcken nachtruck.
Peil, a. a. O.
689, 5728
;
Schorer, Sprachposaun
12, 12
;
14, 4
.