nachdichten,
V.
1.
›einer positiv oder negativ bewerteten Sache nachgeben, sich e. S. hingeben‹;
vgl.  3,  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  7,  3.

Belegblock:

Fischer, Folz. Reimp.
25, 230
(
Nürnb.
1479
):
[frasheit] Ist schleckhaftig, geneschig und fastet nicht, | Der full sie tag und nacht nachticht.
Sachs (
Nürnb.
1550
):
er
[der König]
ist gantz ergeben | Der weißheit thut er stets nach-tichten.
Ebd. (
1563
):
Wo du aber nur hangest an | An deiner klafferei nach-dichten | Ander leut ubel außzurichten.
2.
›etw. nachgestalten‹;
vgl.  14,  6.
Wortbildungen:
nachdichter
›j., der das Dichten anderer nachahmt‹; auch: ›späterer Dichter‹.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
der stat seigel kunstrich und felselich nachgedicht und dar angehangen.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Bey straff es verbotenn wer | Das man der nachdichter don nit solt singen.
Seit ir gedicht | Gebreisset wird auff erden | Fur al nach dichter, die ietz seint.