nabel
I
der
;-s/–
;zum Verhältnis von
nabel
I und nabel
II vgl. die etymologischen Wörterbücher, z. B. Kluge/S.
.2002, 642
›Nabel‹ (des Menschen; in 1 Beleg: eines Elefanten); in den Belegen erscheint der Nabel als Gegenstand von Beschreibungen, als Referenzgröße für erotische Anspielungen, als Orientierungspunkt für körperliche Entstellungen, vereinzelt als Ausgangspunkt für Metaphorisierungen von (
die
) 2.Syntagmen:
den n. bedecken
; der n
. [wie] gestaltet, ein mittel sein
; dem n. etw. gesund werden
; acht auf den n. haben, einen stein auf den n. legen, einen helfant bei dem n. stechen, jn. bei dem n. rüren, js. bart bis an den n. gehen, jn. bis an den n. in das erdreich graben, jn. durch den n. teilen, arznei in den n. salben, ein pflaster über den n. binden, jn. um den n. reiben, jm. um den n. wehe sein, jn
. (den Vergewaltiger) unz an den n. begraben, saft unter den n. streichen, seines hungers unter dem n. büssen
(erotisch anspielend); abwendig des nabels
; im bauch bei dem n
., [wunde] vom n. bis auf die macht, zwischen n. und gemächt
.Wortbildungen:
nabelkraut
Marzell
wohl eine Steinbrechart (dort weitere Komposita mit 5, 385
nabel
als Bw).Belegblock:
A ,ventre‘ laudatur homo, wenn sein ,nabel‘ recht ist.
daz waren zwei menschen bober dem nabel unde unden ein mensche.
Diß krut [...] vnd darvnder gemischet baümoͤle vnd diß geleyt vff den buch zwischen den nabel vnd dem gemechte benympt groß lenden wee.
Er hatt einen bart der ginge yme her abe bitz an synen nabel.
So du den steyn ametistus legst vff den nabel / so verhellt er den geruch des weins / vnd zertrennet die trunckenheyt.
schellenkraut / durchwachs / stopfloch / leffelkraut / nabelkraut / frawen nabel.
Ebd.
FF iiijr
: stendelkraut / bruchwurtz / knabenkraut / nabelkraut.
Alsus totit man dy obiltetir: man teylit si mit eynem swerte von obin nydir bis durch den nabil.
der da hab ainn guten schnabel, | Der püßt irs hungers unter irm nabel.
Auch liess er [Trakel] seiner leut etleich | nakent und ploss in das ertreich | graben pis an den nabel.
Fürcht gott, und von dem bösen laß; | Das wird deinem nabel
[als pars pro toto: ›Dir‹]
gesund. Nim linsat [...] vnd mach ain pflaster vnd binde / das v́ber den nabel, so gast du wol ze stuͦl.
Sich ein volck steygt ab von dem nabel
[nd. Bibel 1478:
mydden vth;
von mitenEck
1537: ;
mittelLuther
1545, Ri. 9, 37: ]
der erde. Kurtz schaͤntlich vnd beschrotten roͤck | Das einer kum den nabel bdoͤck.
daraus nun folgt, das etliche arznei, so sie in nabel gesalbet werden, colicam heilen.
das er besunder | Sich bog dem helffant under | Und stach in bÿ dem nabel sin.
Der nabel ist ain mitel oder nâhent pei der mitel menschleichs leibs. mit dem nabeln ist daz kindel an gepunden in der muoter leib und nimt sein narung mit dem nabeln in der muoter leib.
reib mich, knäblin, | umb das näblin!
Welcher frawen we vmb den nabel ist, die trinck lilgen wasser.
J. W. von Cube. a. a. O.
75, 67
; v. Tscharner, a. a. O.
19, 27
; Bremer, Voc. opt.
1222
; Vorarlb. Wb.
2, 487
.