Adj.
/
Adv.;
in 6 und 7 schwach belegt.
2.
›mit Nennung des Namens, namentlich genannt und damit identifiziert‹ (meist von Personen gesagt); ›genau bezeichnet, festgelegt, umrissen‹ (von Sachen gesagt); speziell (anschließbar an erstere Nuance): ›in Rufweite‹ sowie ›persönlich anwesend‹;
Bedeutungsverwandte:
vgl.
2,
4.
Syntagmen:
schafe n. benennen / ausleiten, jn. n. heischen / antasten, etw. n. beweren / beweisen
;
bei etw. n. sein, sich n. unter das volk mischen
;
der nämliche tag, die nämliche summe / pen /sünde / zeit, das nämliche unterpfand / ziel
.
Belegblock:
Enders, Eberlin
(
Grimma
1522
):
Ob D. Luther, Carlstat, Melanchthon rc. Etlich Papisten mutwilicher, auch nemlich antastent, sol darumb [...].
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
239, 23
(
thür.
,
1474
):
Als er an yn gesant hat unde yn nemelichin habe laßin heyschin zcu der lehen.
Reichert, Gesamtausl. Messe
26, 14
(
Nürnb.
um 1480
):
Des ersten muessen wir die vier nemlichen suenden außtreyben, die uns bedeuttet werden bey den dingen, die der herre Ihesus außtreyb.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
(
nürnb.
,
1464
/
75
):
Es süllen sich auch alle püttel, wenn fewer aufgeet [...], von stund an dartzu fügen und sich nemlichen von einandern
[›in Rufweite‹]
unter das volck myschen.
Vetter, Pred. Taulers
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Diser torwerter [...], der heischet und leit sú nemmelichen us, [...] und sú [schaf] volgent ime noch.
Da sind bi anlegung des ersten steins namlich
[›persönlich anwesend‹]
gewesen der baͤbstlich legat bischof Ennius [...], der schultes von Wattenwil.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 113, 9
(
halem.
,
n. 1475
):
daz übrig an zins anzuͦstellen uff namliche underpfand.
4.
dient der Determinierung und Identifizierung einer im Vorfeld des Belegausdrucks eingeführten Sache, eines Sachverhaltes oder einer Person: ›nämlich, und zwar, genau gesprochen‹;
Seit dem 15. Jh.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
geld / zins
),
n
. (z. B.
10 gulden, fünf vom hundert
);
etw
. [wie]
sein, n
. (z. B.)
luciferisch
;
etw. tun, n. etw. zulassen
(z. B.
zwei weiber zu haben
);
etw. gefärlich sein, n. das [...]
;
jn. fangen, n. [...]
;
jn. mit etw. zeichnen, n. mit liebe
;
bei etw. bleiben, n. [...]
.
Belegblock:
Wann der Pabst dißfals Henrico VIII. [...] hette doͤrffen zulassen / was Luther dorfft zulassen / nemblich Zwey Weiber zugleich zu haben / so moͤcht er blieben sein [...] Paͤpstisch.
Franck, Decl.
332, 22
(
Nürnb.
1531
):
darumb der wirt standt gfaͤrlich ist / Naͤmlich / das sie tag vnd nacht in weltlichen geschaͤfften [...] muͤssen stecken.
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
525
(
Nürnb.
1613
):
Daran wir dir den Zinß verschulden: | Nemblich vom hundert fuͤnff.
das [fleischliche werk nit begehn] ist ein hoffart, die undter den jungfrauen nit sein mag, nemblich luciferisch.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
10, 10
(
Zürich
1521
):
Also hat ouch Christus die sinen mit einem sunderen übertrefflichen kleinheit vnd zeychen gezeichnet / namlich mit der lieby.
Etlich wenig Ungern warden gefangen, nemblich künig Bulzko, sein vier fürsten.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
255, 31
;
Wyss, Luz. Ostersp.
2423
;