nähe,
die
.1.
›räumliche Nähe, in der sich (meist:) Personen, seltener Sachen befinden, für alltagsnahe Handlungen überschaubare Umgebung‹; auch: ›Nachbarschaft‹; Gegensätze:
.Syntagmen:
j. an / auf / in der n
. (z. B. bei jm
.) sein, das gericht in der n. sein, jm. auf der n. etw. aussagen, j. in die n. kommen, jn. in der n. haben, j. in der n. wonen, etw. besehen, holz in der n. nemen, sterne in der n. zueinander sein
; die n. der stat
; die gute n
.Wortbildungen:
nähede
Belegblock:
dô er in dî nêde | was kumin mit der rotin, | er sante einin botin.
ap der herczog nicht an der negde were, das denne [...].
das yst das geuilde vnder der krummen of dy nede, [...]. Das yst dy mose of dy neede myt den abesnydenden drebomen czu messen
(Beleg hierher?).
hätte gott allmächtig durch siene unermessliche gnade sambt vieller guter näich nicht fleissige steur [...]
[Satzbruch],
hätte das ganze haus zu pulver verbrennen müssen. Nun wöllen wir da in der nehen | Die edel sommerwonn besehen.
waren ach hie zu Weyssenhoren, berüften die zinßlewt, was in der nechin waß, zu inen.
dez sternhimels stern [...] sein alle zeit in der selben nehen und in der selben verren zu ainander.
er muͤg dann den fronboten pey im nicht gehaben in der nachen.
wasz yetzundt in der selben nächent ist, das soll man abprechen.
wär etwer ain nachper auf der nächent, so solt er zu im sprechen, ,ich hab ain rainstain außgeäckert’.
er sol zu dem selben frid, [...], das holz nemen in solicher nähet und verr als von alter her komen ist.
soll inen [...] auf der nachent ausgezaigt werden, wo sie hacken sollen.
Wortbildungen:
nähede
Belegblock:
swer begert ze komenne ze volkomener abegescheidenheit, der stelle nâch volkomener dêmüeticheit, sô kumet er in die næhede der gotheit.
3.
›zeitliche Nähe‹; mit Blick auf die nahe Zukunft: ›dem Jetzt-Zeitpunkt überschaubar folgende Zeitspanne, Bälde‹; mit Blick nach rückwärts: ›überschaubar vorausgehende Vergangenheit‹; Phraseme:
in einer nähede
o.ä. ›sobald wie möglich; mit einem Schlag‹ (als Ütr. auch von 1 her motivierbar).Wortbildungen:
nähede
Belegblock:
nu wil ich gyzin minen zorn uf dich von der nehede
[
von nachenMentel
1466: ;
nunWormser Proph.
1527: ;
in kurtzemFroschauer
1530: ;
baldLuther
1545: ]
und wil irvullen minen grym an dir. Doruff hat uns seine gnade czu Crokaw geandwert, das seine gnade uns korczlich folgen und uff dy nede den landen komen wil.
Wundet eyn man den andirn tzweyger kampir wunden adir me dy an dy hant treten in eyner nehende. das yst myt eyme slage, do vorluset her nicht me wenne dy hant.
selekeit, | Dy mir zu lyfe, als ir seit, | Sint bewiset inder nede.