müssig,
Adj.
1.
›über freie (soziale) Zeit, Gelegenheit zur Muße für verschiedene Zwecke verfügend und entsprechend nutzend‹ (vom Menschen, mit Verschiebung der Bezugsgröße auch von der physikalischen Zeit gesagt); vgl. (in der Nuance ,freie Zeit‘).
Bedeutungsverwandte:
,  8,  3,  24, .

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Quietus. Ruͦwig muͤssig ledig rästlich.
Onere aliquo leuari. Erlassen entledigt entladen vberhaben. vbertragen muͤssig frey vnbeschwärt sein.
Luther, WA (
1521
):
So bynn ich [Luther] itzt von gottis gnaden frisch, gesundt, frolich und mutig, auch mussig.
Ebd. (
1521
):
in Ecclesiastica Hierarchia spielet er [Dionysio] mit Allegorien, wilchs ist eyn studium der mussigen menschen.
Feudel, Evangelistar
46, 22
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Dor noch waz her [Judas] wartende muzegir czit
[hier: ›der Gelegenheit‹]
wy her en vorryte.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
23, 8
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
das sie
[
kinder
der
Römer
]
[...] turnieren, stechen, tanzen, wetlaufen, springen und allerlei züchtige hübscheit treiben solten bei müßiger weil.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
Wen der rath ein wenig mussig wurde uber 14 tage oder 4 wochen, so wolten wir ein handel haben mit den bornmeistern.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
in dem tage, so ir muͤssig sint und nút dörfent dem convente warten [...], so söllent ir haben ein stetes minnekosen [...] mit uwerme gemahele [...] Jhesu Christo.
Maaler (
Zürich
1561
):
Wenn du Muͤssig bist / Wenn du der weyl hast.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
hab ich [...] gedacht, was in schrifft kumbt, bleibt lennger, dann des mennschen gedachtnus wert, und hab bedacht die raittung von der muessigen zeit und hab [...].
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
und obwol alda mit der schuel beladen, bin ich dennocht solichen sachen zu müessiger zeit nachgangen.
2.
›von einer Auflage, Forderung, rechtlichen Pflicht, einem Anspruch frei, e. S. entledigt‹; speziell: ›frei von einer Strafe‹; ›unbesetzt, verwaist‹ (von einer Pfründe); vgl. (in der Nuance ,Freiheit‘).
Wobd. / oobd.; gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
,  4, ; vgl. ,
5
 1,  5.
Syntagmen:
j. e. S
. (z. B.
einer strafe, des wandels, eines traumes / zuspruches, aller dinge
),
um etw
. (z. B.
um eine klage
),
von etw
. (z. B.
von der gefängnis
)
m. sein, j. jm. mit e. S
. (z. B.
mit einem gut
)
m. sein
;
j. etw
. (z. B.
den grund / boden, ein gut
)
m. machen, j. jn. m. sagen / zälen, die instanz jn. m. erkennen
;
j. einer pfründe m. stehen
.

Belegblock:

Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1377
):
get úch dirre troͮm dirre visiunen nút ane, so befelhent es gotte und verbúrnent dis briefelin und sint sin danne mússig.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
so sol der antwurter fuͤrbaz muͤzzich sein umb die chlag, do in der chlager umb fuͤr hat pracht.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1527
):
so er aber den daum in die hant nimbt und schlecht, so ist er des wandls müessig.
Ebd. (
1635
/
94
):
der es [waß wandlwertig sei] volbracht hat ist auch der wandl nit müeßig.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1461
):
so sull derselb [...] von der venkchnuss ledig sein und sie sullen in von derselben venkchnuss müssig machen.
Ebd. (
1480
):
so sei der antwurtter der zuespruch von dem clager muessig und ledig.
Turmair (
moobd.
,
1529
):
ist schir nindert ain dorf, es hab ain gestifte pfrund oder zwo, der izo so vil müessig, so nit pesizer haben, stên.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
die seint gehörter straf müeßig und frei.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1515
):
wo es, des herren guet, in noten ist, da sol es der vogt müessig machen.
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
8673
;
Winter, a. a. O. ;
Siegel u. a., a. a. O. ;
3.
›an etw. unbeteiligt; mit e. S./e. P. nicht befaßt, hinsichtlich e. S./e. P. frei‹;
vgl. .
Gehäuft berichtende Texte.
Syntagmen:
e. P
. (z. B.
eines weibes
)
m. sein
;
sich m. haben
›unbeteiligt verhalten‹;
an e. S
. (z. B.
an dem land
)
m. werden
›hinsichtlich e. S. nicht beteiligt, untätig sein‹ (in diesen Verbindungen jeweils schwach belegt); dicht belegt und ansatzweise phrasematisiert mit Gen.obj.:
e. S./e. P. müssig gehen / stehen
›von e. S./e. P. abstehen, ablassen, sich von e. S./e. P. fernhalten; etw. auf sich beruhen lassen, etw. gut sein lassen‹, z. B.
eines dinges, einer sache / lere, der bulschaft / liebe, des lasters / spieles / weines / saufens / streitens / unflats m. gehen, eines weibes, der huren, des pfaffen, der bauern / grafen / herren / Deutschen m. gehen, des gewerbes / gerichtes, eines handelns, des barchentwirkens / predigens, der liebe / meisterschaft, der häuser, der betler, einer frauen m. stehen, jn. der lerjare m. zälen
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wer ein Ding nicht recht zu brauchen weiß der sol es zu brauchen muͤssig gehen.
Wer Gott wil gefaͤllig vnd Seelig seyn / der sol des Zanckens vñ Streitens / [...] muͤssig gehen.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
187, 7
(
Magdeb.
1615
):
er muß [...] von jhm selber ablassen / seines begerens vnd eygener liebe gantz muͤssig stehen.
Perez, Dietzin
1, 322, 19
(
Frankf.
1626
):
dieweil der Wein obermaͤssig getruncken [...] den Mensche͂ jn allerley fehl vnd Laster stuͤrtzt [...] warumb gehen wir den desselbigen nicht muͤssig.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Es ist ein grosse ehr eim mann, | Daß er thu haders müssig gahn.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
,
1610
/
8
):
Es soll ein alter Mann | Einer jungen vnd frechen | Frauen ganz müssig stahn.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
,
1524
):
antworten wir: warumb geet dann ir der huͦren auch nit muͤßig?
Kottinger, Ruffs Etter Heini V. (
ohalem.
,
1538
):
wenn ir der herren müessig giengend, | und bschirmbtend üwer land, | [...] | so hettind ir kein krieg an der hannd.
Bächtold, N. Manuel. Barb.
178, 1253
(
Zürich
1526
):
Gond sin
[des
unflats
]
müessig, lond’s des tüfels sin!
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
um 1530
):
und [kai. maj.] ließ da offentlich außrueffen, daß menigclichen [...] des predigens in diser statt muessig steen
(solle).
Ebd. (zu
1550
):
der soll [...] des barchantwürckens gar muͤssig steen.
Ebd. (
1544
/
5
):
als inen aber die mainung, daß sie aller und jeder gewerb mießig stehen solten, verkündt worden ist, do [...].
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
er solt der teutschen petler müessig stên, er würd kain sig wider si haben.
er solt bei leib nit weiter über die Elb in Teutschland ziehen, solt mit andern Teutschen unverworren pleiben, solt ir müessig gên.
Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 98, 42
;
Sachs ; ;
456, 18, 472, 23
;
17, 43, 26
;
20, 79, 20
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Goedeke, P. Gengenb. ;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Roder, Hugs Vill. Chron. ;
Barack, Zim. Chron. ;
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
34, 33
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. .
Vgl. ferner s. v.  14.
4.
›untätig, faul, träge, antriebslos, ohne Beschäftigung‹; sehr vereinzelt mit Tendenz zu: ›arbeitslos‹; Träger der Eigenschaft
müssig
4 sind in der Regel Menschen, menschenähnlich gedachte oder als menschenbildlich angesehene Bezugsgrößen (wie der Teufel), aber auch einzelne Tiere; e contrario dazu werden Gott, der Heilige Geist, gottnahe Personen wie Joseph, Maria, ferner abstrakt gedachte Fähigkeiten wie  1,  123458,
1
 13468, (
der
1, als nicht
müssig
charakterisiert; zum Orientierungsfeld gehören , , , , , ,
die zeit verzeren, die hände in den schos legen
(im Unterschied dazu ggs.: , , V., , ,
gebetes pflegen
,
üben
); vgl. (in der Nuance ,Trägheit‘).
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
,  2, (Adj.) 2, , (Adj.),  2; vgl.  2, (Adj.) 2,  3,  1, (Adj.) 2.
Syntagmen:
j., der bär m. sein, got, der heilige geist, Joseph, Maria nicht m. sein / sitzen, j. des schreibens halb m. sein, die minne / vernunft nimmer m. werden, der glaube / glaubende mensch nicht m. bleiben
;
j. m. betteln, m. gehen
(häufig, im Übergang zum Kompositum)
/ umgehen, stehen
(z. B.
auf dem markte, den ganzen tag
) /
sitzen, m. im luder / nest liegen, der glaube nicht m. gehen, has / neid nicht m. sitzen, j. sein brot nicht m. essen, die zeit m. hingehen lassen, den niedersten kräften m. liegen, die unkeuschheit jn. m. finden
;
der müssige arbeiter / bauchling / fräsling, das müssige leben / pferd / jar
(hier Verschiebung der Bezugsgröße) /
leben
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Desidem esse. Faulen faulentzen muͤssig gehen ¶ nafftzen schnarcheln.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
da [auff dem marckt] sahe er keinen Teuffel / alß einen auffm Thurn am Marckt gantz muͤssig stehen vnd zusehen.
Der wucher [...] macht sich feist mit missiggehen.
Luther, WA (
1519
):
dan voll seyn und mussig gehn ist die groste plag auff erden, da alle ander plage her kummen.
Er [der glaubende Mensch] geht auch nit mussig; denn der glawb ruget und feyrt nit, thut und redt von Christo on unterlaß, ßo wirtt denn die wellt erweckt wider yhn.
Got wil nicht haben, das der mensch sol muͤssig geen. Darumb saget er zuͦ Adam: ,Im schwayß deines angesichts soltt du dein brot essen‘.
Enders, Eberlin (
Wittenb.
1523
):
wann muͤssyg gon ist ain vrhab der laster vnd ain verderptnus des guͦtts.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
124, 2520
(
Magdeb.
1608
):
Wie sie derhalben meinen
[des Hahns]
bruder / | Da er viel muͤssig lag im luder / | [...] | Getoͤdtet haben / vnd gebraten.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Der mensche ensol ouch niemer dehein werk sô wol genemen noch rehte getuon, daz er iemer sô vrî sol werden in den werken oder zu sicher, daz sîn vernunft iemer müezic sol werden oder geslâfen
(Übs. des Herausgebers: „daß er je so frei oder selbstsicher in den Werken werde, daß seine Vernunft je müßig werde oder einschlafe“).
Jostes, Eckhart
36, 2
(
14. Jh.
):
do der vater bluet alzemal den heiligen geist, waz tet der sun? ginch er muͤzig?
Neumann, Rothe. Keuschh.
3190
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
di unkuseheid den sere bindet | wen si mussig unnd vol vindet.
Ebd.
3242
:
ein itlich sal mit den henden erbeiten | [...] | unnd mussig sin zu keiner ziit.
Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Do begond in verdriezen mvzic zv siczene vnd begonde vz palmen matten vlechten.
Franck, Klagbr.
225, 3
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
das dise bodenlose muͤssige arbeitflüchtige leut mitt den arbeitern gleichen theil haben moͤchten.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
dis muͤssig, inwendig ane Got und uswendig, die reissent recht die boͤsen geiste si ze bekorende.
Sant Paulus: ,die minne enwirt niemer muͤssig: sú wúrket. si lidet alle ding‘.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
so mag der heilge geist nút muͤssig sin, er würcke kürtzliche soliche große werg in úch, die [...].
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
músiglich lernt sy [witwen] vmbgen die heuser: wann nit allein mússiglich
[
Luther
1545, 1. Tim. 5, 13:
faul
]
wann auch wortlich vnd húbschliche reden das nit gezimpt.
Anderson u. a., Flugschrr.
9, 6, 17
([
Straßb.
]
1524
):
Solcher glaub mag nitt muͤssig geen sunder muͦß vßbrechen gege͂ gott / in dancksagung.
Adrian, Saelden Hort
1134
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
Joseph, der do Marien was | gemehelt, selten múessig sas.
Ebd.
2203
:
Marie fruͦ und spat | bettot oder nat | [...] | si mit nút muͤsig sas.
Ebd.
4834
:
us dringet och unkúsche ger | die satten und die múesiger; | sam luͦfe, vresse, vaisse | tuͦnt gense bratten haisse.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Das nid und hass | Nie muͤssig gesass.
Maaler (
Zürich
1561
):
Muͤssig / Der nichts zethuͦn hat. [...]. Muͤssig arbeiter / Die nichts zewercken habend. [...]. Ein Muͤssig oder faul jar / in de͂ wir nichts thuͦnd. [...]. Schreybens halb Muͤssig sein / Mit schreyben nit beladen sein. [...]. Sich daheimen enthalte͂ vnd Muͤssig sein. [...]. Muͤssig sitzen / Die hend auff der schoß / Das maul offen haben. Desidere. Muͤssig vnd traͤg sitzen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
waz er [ber] anplæst sô er müezig ist nâch der arwait und fneht, daz fault.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
Kuplerische winkl und das müessig auf der pernhaut ligente volk.
Peil, a. a. O.
25, 9
;
61, 541
;
308, 1477
;
372, 3542
;
Quint, Eckharts Pred. ;
Knape, Messerschmidt. Bris.
22, 71
;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. ;
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
149, 1282
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
170
;
Franck, a. a. O.
221, 33
;
235, 8
;
Vetter, a. a. O. ;
Bauer, Geiler. Pred.
104, 32
;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
53
.
Vgl. ferner s. v. , ,  1.
5.
›unbedacht, überflüssig, eitel, nichtig, leichtfertig‹ (von sprachlichen Äußerungen gesagt);
vgl. .
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Gerune und muzzige worte die den spot hebent, die verbieten wir in allen steden.
daz sie beden vor sie vor die missedat die sie uze gedan hant mit sine, mit horne, mit muzzigeme gecose.
Feudel, Evangelistar
18, 2
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
von eyme yclichen muzegen worte muz rede gegebyn werden an deme jungesten tage.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl xiv,
9
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Das gericht wirt werden piß auf das leczt scherff, auf das mussigst wort und piß auf das mynst har des haubts.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
36, 13
.
6.
›bedächtig, in innerer Ruhe, mit Bedacht; sinnvoll‹ (von Menschen gesagt); ›innerlich frei, betrachtend, schauend‹ (vom mystischen Menschen gesagt); ›in seiner Seinsqualität (
wesung
) ruhend‹ (von Gott als
oberwesenlich eins sein
gesagt); vgl. in der Nuance ,innere Ruhe‘.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘, vereinzelt chronikalische Texte.
Bedeutungsverwandte:
 2; vgl. ,  2,  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1518
):
Es ist auch nichts guthes in uns, goth der bawes dan, er musz es van newes schaffen, auff das der mensche mussigk und ledigk stehe aller erschaffnen dingk, als im xlvi. psalm ,Sehet und seyn mussigk adder rwet, dan ich bin goth’.
Jostes, Eckhart
88, 28
(
14. Jh.
):
daz got in diser einikeit nie anders underscheid in bekant denn noch einer einfeltigen eigenschaft. In diser einung da ist got muͤzik.
Sermon Thauleri
4va, 7
(
Leipzig
1498
):
das man sich tzu mal halde in eynem gotleide͂ vnd habe sich mussig. vnd laße got yn ym wircken.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Herre, ich erkenne an diser red, [...] daz du die sele zúhest in toͮgenheit und wisest wol muͤzklich in die minne und bekantnússe diner hohen gotheit.
Schmidt, Rud. v. Biberach
80, 1
(
whalem.
,
1345
/
60
):
es ist nút Marien muͤssiges leben; das it beschowelich leben.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
si súllent sich vorhin muͦssenclichen betrachten und inen darinne gewalt vorbehalten, die [satzungen] wider ze endern.
Bauer, Geiler. Pred.
321, 8
(
Augsb.
1508
):
es ist gar ain grosser underschaid / tzwischen muͤssig geen, und nichts tuͦn.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Darumb zel ich all geschicht, an der kuniglichen maiestet beschehen, hier am mussigisten, demnach das die wurkung Gots zu den zeitten also gemessen hat mit dem tod der kuniglichen maiestat geperer.