müder,
das
;
gerundet erhaltene Form von .
1.
›Leibchen, Kleidungsstück von Frauen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,
1
 3, (
die
2, ,  1, .
Wortbildungen:
müdling
.

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
sie vermant, sie solle die überigen müderle oder klaider abziehen und sich nit schemen.
Sudhoff, Paracelsus (
1530
):
so werden ir büßen die schleckli der hechtlin und malvasir und die seidinen müdlingen und porten und gnad frauen.
2.
›sichtbare Gestalt; Körper; Person‹.
Wortbildungen:
müding
›Person‹.

Belegblock:

Helm, Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
do nu gevielen sus die dinc | ein betrouc den andirn mudinc.
Gille u. a., M. Beheim
331, 55
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da schass ich im daz luder, | pis er sein edels muder | liess ab auff daz gevild.
Thiele, Minner. II,
8, 1
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
Wo fand der müding den gedanck | das erlas oder sanngk | das mynnen wer sünd
?
Koppitz
, Trojanerkr. 12477 (Hs. ˹noschweiz., 15. Jh.˺):
Der ungetrüwe müding | Begunde alle sine ding | Richten all da ze stund.
3.
›Wesen, reine Verkörperung von etw. (z. B.
der ritterschaft
; teils mit gen. explicativus); Weise, Zustand (der Behandlung e. P.)‹.
Bedeutungsverwandte:
1
(
die
1012.

Belegblock:

Helm, Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
den dritten sinen bruder | den hielt er in sulchem muder, | daz ist in sulcher maze sleht | reht als ein here sinen kneht.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Der ritter schafte müder | Trestu völlenklichen.
Maroltt und sin brüder | Der unzuchtte müder | Trügend do bayde.