mörderin,
die
.
1.
s.  1.
2.
für abstrakte Bezugsentitäten gebraucht, die metaphorisch als
mörderin
pragmatisiert werden;
vgl.  3.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Luther, WA (
1525
):
es muß alles vorfolgt und todt seyn, was widder sie ist, die groß rodte morderynne, wye sie auch S. Johannes Apoc. 17. abemalet unnd spricht: Sie heyß: Die grosse hure, Babylon.
des Teuffels Kirche seid jhr! die selbige ist eine luͤgnerin widder Gottes wort und eine moͤrderin.
Die natur ist eyne morderyn, mordet sie nicht myt der faust, tunc occidit corde.
Ebd. (
1533
):
denn ich hielt feste bey der roten huren [Bapstum] und thet der Moͤrderin allen dienst und demut.
Thiele, Minner. II,
28, 10
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
des roeffen ich waeffen over dich [Mynne], | wes tzydstuͦ, morderinne, mich?
Ebd.
28, 106
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
Troest, tret her aen, | die moirderynne
[100:
Mynne
]
wille ich bestaen.
Jostes, Eckhart
65, 28
(
14. Jh.
):
Sunderlich lieb on huͦte die ist [...] ein sprecherinne der augen und ist ein morderinne dez willen und ist ein offenung grozzer blintheit.
Pyritz, Minneburg
4009
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
[
Mynne
spricht:]
Wes gibstu, freuden morderin
(4012:
triegerinne
),
| Gelupten dorn in rosen schin?
Ebd.
1552
:
Tustu mir we und ir [der zarten edeln] niht sam, | Ein morderin so heist din nam!
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Diner [fro welt] natur eigen ist ein hinscheiden. [...]. Owe, du morderin!