mässig,
Adj.,
in adv. Gebrauch vereinzelt mit
mässiglich
.1.
›eine mittlere Größe, Stärke, einen mittleren Zustand zwischen zwei Extremen habend, aufweisend‹; von physikalischen Bezugsgrößen gesagt; vgl. am ehesten 1
(die
) 1; 13.Wortbildungen
mässigen
gemässigt
Belegblock:
Coellen [...] liget under einre suesser ind goider constellacien [...], niet zo heisse noch zo kalt, in gueder gemessichder lucht.
Dy drittin
[von
v leyge krenyche]
sint mesik sam unse krenyche. daz feur erlischt oft von übrigem plâsen und wirt wider enzunt von mæzigem plâsen.
Belegblock:
3.
›in Haltung und Verhalten kontrolliert, beherrscht, diszipliniert, ein vernünftiges Maß beachtend, jedes Extrem meidend, jede Leidenschaft bändigend, selbst in Tugenden besonnen, abwägend, das Augenmaß wahrend‹; auch gradadverbial gebraucht; vgl. 1
(die
) 14, auch 13.Oft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
m. (an der rede, an essen / trinken, in wort / werk) sein, m.
(Gradadv.) weise sein, der leib m. werden
; m. trinken, bäder üben, (in trank / speise) leben, sich m. halten, etw. m. geschehen
; jn. m
. ›als maßvoll‹ (präd. Attr.) achten
; die mässige senung / traurigkeit / trunkenheit, das mässige volk / wolgefallen
.Belegblock:
das [mensch] sich ynn allen solchen stucken weyß feyn messig, tzuchtig und tapffer tzu hallten.
wo die Seele wacker und nuͤchtern ist, da wird auch der Leib messig und geschickt Gottes Wort zu hoͤren.
her sol ouch mezic sin an trinkende vnde ouch an ezzene vnd an allen dingen.
Newe woͤrter / [...] macht auch den getichten / wenn es maͤssig geschiehet / eine sonderliche anmutigkeit.
Wöllest nit mer weis sein, dann not ist! Bis mesig weis!
ein weyb an allen ort | Sey messig inn werck unde wort, | In kleydung, speyß und tranck noch mehr!
wer messig lebe / verlengere vnd werffe jm selbs zu das leben.
Das man me muͦs sloffen ye | Nach grosser frässerye | Denne obe man messig sye.
Der vatter, [...], hat gvͥgeben sin svn [...] ze einem tranke kvͥscher vnd messiger trvnkenheit.
Ebd.
23, 17
: Das ander zeichen ist messigvͥ truͥrikeit vnd froͤde des gemvͤtes, das ist, das tu dich enheines zitlichen dinges ze vil froͮwest noch lidigest.
Maͤssig / Der in allem maaß halt. [...]. Haͤfftig Maͤssig vnd standthafft syn. Pollere moderatione & constantia. [...]. Maͤssiger zimlicher mensch / Mit kleinem wol vernuͤgt.
So du gelückhaftig bist bis maͤssig.
So geet in des menschen gemuͤt ettwann auf ain bewegung gaistlicher freüd / und ain maͤssigs wolgefallen.