männin,
die
;
–/-e
.
1.
›Frau, Männin, Person, die – aus der Rippe des Mannes geschaffen (so 1. Mose 2, 21f.) – diesem von der
materie
, vom
fleische
, vom
bein
(vgl.
1
 6) völlig gleich gedacht ist‹.
Texte der Sinnwelt ‚Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
 24, .

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
3, 302
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Do nam Adam sein weib und nant sey virago, | das ist als vil gesprochen als ein Mennyn. | darumb so nennet er das weib also, | Recht als ir materg von seinr materg kumen was, | also was er der frauen namen nennyn.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
diß fleisch ist von minem fleisch Dise wirt geruͦffen ein mennin wann sy ist genomen von dem man.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
er [Adam] sprach zu im: ,wer ist daz?‘ | er antwurt mit sinne: | ,ez ist ein mænnine.‘
Wyss, Luz. Ostersp.
356
.
2.
›Frau, der man die für den Mann geltenden Eigenschaften zuschreibt‹;
zu
1
(
der
2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Wortbildungen:
männen
.

Belegblock:

Golius (
Straßb.
1579
):
Virago, ein Männin / ein manlich Weib.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
315, 13
(
Genf
1636
):
maͤnnin / Femme, femme vertueuse qui fau actes d’homme, Fœmina virilis.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
spring aber der sâm auz dem lenken gezeuglein des mannes in die rehten seiten der muoter, sô werde dar auz ain mänleich weib oder ain männinne.
Schmitt, Ordo rerum
74, 28
;
3.
›Amazone‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , .

Belegblock:

Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
die vorgenanten männinne habent die art, wenn si ie minner unkäuschent, sô si ie sterker sint und ie pezzer ze streiten.