mägern,
V.
›etw. / jn. (auch: sich) unter den natürlichen, normgerechten Zustand versetzen, bringen‹; im einzelnen: ›sich grämen, kasteien‹; (ütr.:) ›jn. verletzen‹; ›jn. demütigen‹; ›jn. / ein Tier (z. B. den Kapaun) zum Abnehmen bringen‹; ›(Nüsse) beizen‹; ›(Baumsetzlinge) antrocknen‹;
vgl. (Adj.) 123.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  12346, .

Belegblock:

Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Kastigen. Kasteyen. Den leib maͤgern / Oder Peinigen.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Da sprach der Hundt: „ach lieber Gsell, | Es ist kein ander vngefell, | Das mich so maͤgert vnd verseucht, | Denn das man mir das Brodt entzeuht“.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Darob ward gar hässig und gram | Dem affen der schildtkröten weib | Und stellt im heymlich nach dem leib, | Hüngert und mägert sich ein zeyt.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
vnd machst zemegeren
[Var. 1475
1
–1477
2
/
Luther
1545, Jes. 25, 5:
Du (ge)demütigest
]
die geschlecht der starcken.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
E das du die nüssz in legest, so soltu sy megern und baissen in hüng wasser.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
si [cappân] werden snell vaizt, dar umb, daz si der unkäusch werk nit derr noch meger.
Niewöhner, Teichner
248, 9
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
do sprachen seu: ‚nu hoͤren und sehen | megert uns und ander nicht.‘ | do vragt ich nach der geschicht, | wie seu daz gemegern chund. | do verjach mir ains mund: | ’unser herr ist ain man, | der siecht uns unbıͤrdichleichen an. | dw geschicht uns megern tuͤt.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
55, 93
(
moobd.
,
1393
):
ir aigen smercz megert vnd verczert sÿ vor hin ee das sÿ sterbent.
Gierach, Märterb.
5890
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
er megert sich an allen enden; | sinen bart er nie geschar.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .