mutieren,
V.;
aus
lat.
mūtāre
›bewegen‹
(
Kluge/S.
2011, 643
; vgl.
Georges
2, 1073
).
›etw. wechseln, verändern‹ (generell); speziell: ›die Stimmlage, Tonart wechseln‹ (ütr. auch von der Vogelstimme gesagt); ›die Angriffsrichtung beim Schwertkampf verändern‹; ›räumlich in eine bestimmte Richtung mutieren‹ (von Krankheiten).
Bedeutungsverwandte:
 1, , , .
Wortbildungen
mutant
›Knabe im Alter des Stimmbruchs‹ (dazu bdv.: , , , ),
mutation
(auch
-az
u. ä.) ›Wechsel‹ (dazu bdv.: , ; z. B. des Studienortes, des Standortes des Priesters bei der Messe); auch: ›Veränderung, Wechsel der Tonart, Tonlage‹ (hierzu: ).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
rhfrk.
,
1523
):
es waren des selben mals [...] vast deuwer die den bass singen solten. sie mutierten und gewunnen falsche stimmen.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
die [vögelin] konnent ja gantz muͦsica, | discant vnd tenuͦren, | [...] | [...] ich hab ir guͦnst, | wan si gelich muͦteren.
Sudhoff, Paracelsus (
1528
):
der morbus mutirt sich in die hauptglider und verharret bis auf sein zeit.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Nun maisterlich quinttieren | Vnd die mutantzen diuidieren | Nach der Conduckten süssem val | Sungens, das es da erhal | Mit süsser weis vff vnd ab.
Rot
330
(
Augsb.
1571
):
Mutirn, verwandlen / andern / wechslen / verkeren / der knab mutirt / das ist / verkert sein knaben stim͂ in ein maͤnndliche. Mutation, Verwandlung / Enderung / wechslung / verkerung / Wirdt auff den Vniuersiteten, oder Hohen schuͦlen / für ein zeyt genommen / darinn einer studirt / vnd nachmals von einem zum andern kompt [...]. Es wirt gemeingklich ein halbs Jar / für ein mutation gerayt. Mutant, Ein verkerer / veraͤndrer / wechsler / verwandler / dann also werden die Knaben geheyssen / die jr stim͂ wie oben gemelt aͤndern.
Wierschin, Liechtenauer. Fechtk.
105, 384
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Mörck daß mutiern. Daß mutiern treyb also: wenn du [...].
Buijssen, Dur. Rat.
122, 5
(
moobd.
,
1384
):
von der mutaczen dez priester nach der epistel.
Sudhoff, a. a. O. .
Vgl. ferner s. v.  3.