muskatel,
muskateller,
der
;
über
mhd.
muscâtel
() aus
mlat.
(
vinum
)
muscatellum
,
ital.
muscatello
,
aprov.
muscadel
(
Pfeifer
2000, 902
).
›Muskateller‹; eine Sorte schweren Süßweins mit Muskatgeruch und -geschmack (aus dem Raum Genua); als Metonymie auch: ›Muskatellertraube‹;
vgl. .
Syntagmen:
m. (ver)kaufen / auftragen / trinken, in lägeln herfüren, jm. m. schicken
;
wie m. schmecken
;
den keller mit m. spicken, von m. ungeld nemen
;
der lägel, das fas m
.;
die schale mit muskatellen
›Trauben‹.
Wortbildungen:
muskatelbere
,
muskatelgeschmak
,
muskatellerbirne
eine Birnensorte minderwertiger Qualität,
muskatelmalvasier
,
muskateltraube
.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
142, 33
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
fur 11 ℔ Muskatelbern, mit Zuckercandi beworffen, die Boyaren [...] damitt zu tractiren, [...] 19 M. 15 Sch.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1571
):
uff jeder disch 24 schalen [...] mit boumnuss, trauben, mosketellen, casteien.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
166, 19
(
osächs.
,
1570
/
7
):
das die weinbehre und alle andere früchte haben den muscatellgeschmack.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
15. Jh.
):
Muscatell und auch Malmasier | Das trink ich für saurs pier.
Loose, Tuchers Haushaltb. (
nürnb.
,
1508
):
adi 23 novembris sant ich [Tucher] an dem kastner [...] ein lagel muschatel mallfesier.
Sachs (
Nürnb.
1543
):
Auß dem keller ruch Malvasier, | Muschgateller und frembdes pier.
Adomatis u. a., J. Murer. Zorob.
180
(o. O.
um 1575
):
Ich hab dermaß gespickt den Keller | mit Malvasy und Muscatteller.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1505
):
der welsch oder schweren wein als muscatell, malvasi, romani, rainfal und andrer schweren welschwein halben, so man in den legeln herfürt etc. söllen zu ungelt geben vor und nach der mess von ieder legel vier mass.
Ders., Welthandelsbr.
167, 41
(
schwäb.
,
1506
):
Wein wechst auch fast gut ding an der riviera, besonder ain sort, haist muscatel, kouft man zu Jenua by ainem meß, haist maxatel.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Muscatellbirn / muscatenbirn / hordearium muscatelli.
Eis, Gottfr. Pelzb.
145, 14
(
öoobd.
,
15. Jh.
):
Wie man von holerplued wein macht vnd der gewint gesmakchen als wein von malmasin oder muschatell.
Ermisch u. a., a. a. O.
35, 13
;
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
922, 44
;
Müller, Welthandelsbr.
182, 14
;
Chron. Augsb. Anm. 3;
Lampel, Qu. Wien
1, 8, 16486, 4
;