murz,
Adv.;
zu
mhd.
murzes
›gänzlich‹
, dies zu
murz
›Stummel‹
(;
Besch, Sprachlandschaften [s. u.]
198
);
vgl. auch .
›gänzlich, ganz und gar‹.
Nobd. / oobd.
Bedeutungsverwandte:
 1,  5,  3.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
156, 117
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
mit aller der und auch durch die | weisen warhait deins lichtes hie | und paidsamen du [herr] schaues sie [wurcze] | und all verczaichenst murcze.
Ebd.
328, 931
:
wann doch kain missetat | Got ungestraffet lat, | es ste lang ader kurcze, | es würt vergolten murcze.
Ebd.
333, 46
:
dach lab ich sunderlichen | der praunen raslein schmak | [...] | fur alle kreuter murcz | Und alle edlen wurcz.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Ich wil gen Oltzen auff den marck, | [...] | Den bewrin die händ mords abhawen, | Daß ind stümpff an der gürtel hangen.
Besch, Sprachlandschaften
392, 13
(
orhein.
,
1383
):
[daz du, sele, ... dich solt] murtze schaiden von creatúrlichen geschoͤpften.
Ebd.
27
:
ob er [mensche] ir [der creature] murtzes ledig vnde muͤsig ist.
Klein, Oswald
125, 2
(
oobd.
,
v. 1408
?):
Ain eren schacz an tadels ort | mort sinn und müt in senlich rick, | dick schrick durch geen mir sel und leib.
Österley, Steinhöwels Äsop ;
Besch, a. a. O.
393, 13
sowie Karte 56, S. 200.