mur,
das
,der
;zu
s. u. den Beleg mhd.
muor
(Lexer 1, 2240
); frnhd. Entsprechung von nhd. Moor
; die nd.
-o-
Schreibung ist im eigenen Material zum ersten Mal im Kompositum morbrand
belegt; Bischoff.
›feuchter, schlammiger Boden; Schlamm (von Gewässern), Morast‹; dient mit gen. explicativus zur Kennzeichnung von Fehlverhalten.
Obd.
Syntagmen:
m. nemen
; das m. tief sein
; blutegel aus dem m. sein, sich in das m. legen, im m. ertrinken, gewin suchen
; das m. der schanden, der unkeusche
; das horbige / tiefe m
.Wortbildungen:
morbrand
murecht
murente
murig
mureln
murerdreich
murkolbe
2
1, , ), murlache
Belegblock:
Goedeke, Fischart Flöh Haz
249
(Straßb.
1594
): dieweil wir [flöh] bei inen | Gewont sind und gar gern in dinen. | Jene [blutegel] aber sind aus dem mur, | Daraus sonst komt alle unfur.
Adrian, Saelden Hort
4798
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): tuͦt er [tiefel] watten | mit haimlichem getúsche | in daz muͦr der unkuͤsche.
Ebd.
295r
: Muͦr vnd kaat (das) Limus. Muͦrachtig. Limosus. Muͦraͤchtiger fisch / der muͤrelet. Piscus lutensis. Muͦrerdtrich (das) Putre solum. Muͦrent /Sorent (die) Querquedula.
Panzer, Seifrid Füetrers
395, 1
(moobd.
, 1478
/84
): In schannden mür ertrincket | ew̌r wird vmb dise tat.
Jaksche, Gundacker
622
(oobd.
, Hs. 1. H. 14. Jh.
): da von mein sel muͤrick | ist dick insunden worden.
Primisser, Suchenwirt
4, 447
(oobd.
, 2. H. 14. Jh.
): Tief was geror und auch der der sant | Pey den schiffen, und daz muer.
Drescher, Hartlieb. Caes.
255, 13
(moobd.
, 1456
/67
): Mit dem sprang er von dem pferd und legt sich zw veny in das horbig muͦr und chott und pog sein knye und lobt Gott.
Winter, Nöst. Weist.
4, 181, 4
(moobd.
, Hs. 16. Jh.
) und soll nemen den mur am grunt und soll den hanf oder haar damit schwären.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid.
225, 6
(m/soobd.
, 15. Jh.
): die ledig chnecht schol chainer morprenter slachen pei der pen des traids verliesen.