mundman,
der
;
–/mundleute
.
1.
›Person, die gegenüber einer anderen, die aufgrund ihres Standes, ihrer Rechtsstellung, ihres Alters oder Geschlechtes minder ausgestattet ist oder als minder ausgestattet betrachtet wird, eine Schutzfunktion ausübt‹;
zu (
der/die
),
1
 1.

Belegblock:

Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1364
):
welher unser burger gelt [...] nimt uzz güten von usslüten oder von burgern in der wise, daz er sie, darumb daz er ir muntman si, versprech und schirme, [...].
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
und schankten im also hundert gúldin, umb das er [...] ir guͤter muntman und fúrspreche gein dem herzogen von Burgunnen were.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1484
):
einer geistlichen person und ainem weybsbild gibt man ain anweiser oder muntman, es mag auch ain eeman sein elich haußfrauen wol vertreten.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 214, 17
(
schwäb.
,
1485
):
derselbigen [richter] dhainer sol dhainen mu  ͤndman, [...], zuͦ ainem herren haben.
Wintterlin, a. a. O. .
2.
›Person, die js. Schutz, Führung, Leitung, Bestimmung unterliegt, Abhängiger, Schutzbefohlener‹; konvers zu 1;
zu
1
 1.
Bedeutungsverwandte:
,  4, ; vgl.  2,
1
 6.
Syntagmen:
einen m. aufnemen / empfangen / haben / halten
;
der m. jm. dienen, etw
. (z. B.
geld / haber
)
geben, das gericht anrufen
;
j. js. m. sein
;
jn. für einen m. haben, jn. zu m. (auf)nemen / empfangen
.

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1298
):
ein vait van Schoenecken noch sine burglude ensullen noch enmogen kein muͦntlude entfaen noch umb waiss noch umb kruit.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Haußgenoß. Bestandtman. Mundtleut.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
by 18 muntlewten; der gibt ieder 1 malter habern und 1 vasznachthun.
Ebd.
2, 1, 300, 19
(
nobd.
,
1464
):
Es sint mer muntlewt gewesen. Wie es darumb ein handel hat, ist woͤl zuͤ erfarn. In Caspar [...] sint noch newn beschrieben, die gelt und habern geben haben.
Ebd.
1, 478, 15
;
Rwb (mit dichter Belegung für die Zeit
vor 1350
).