motte,
die
;
–/-n
.
›Motte, ein Kleinschmetterling, dessen Larven Tuche o.ä. zerfressen‹; dehumanisierend auch ütr. auf religiös / moralisch als zersetzend pragmatisierte Gegner.
Bedeutungsverwandte:
 1, (
die
), , ; vgl.
2
.
Wortbildungen:
mottechtig
,
mottenfressig
›von Motten zerfressen‹ (dazu bdv.: ),
mottenloch
,
mottenlöchericht
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Ps. 39, 12
(
Wittenb.
1545
):
So wird seine schöne verzeret wie von Motten
[
Mentel
1466 /
Eck
1537:
spinne
;
Froschauer
1530:
milwe
].
Ebd.
Jes. 14, 11
:
Motten
[
Mentel
1466:
milbe
;
Wormser Proph.
1527 /
Eck
1537:
schaben
]
werden dein bette sein / vnd Würme deine decke.
Ebd.
Mt. 6, 19
:
Da sie [Schetze] die Motten
[
Mentel
1466:
milben
;
Froschauer
1530 /
Eck
1537:
schaben
]
vnd der Rost fressen.
Ebd.
Jak. 5, 2
:
Ewer reichthum ist verfaulet / ewer kleider sind mottenfressig
[
Froschauer
1530:
wurmstichig
]
worden.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
328, 20
(
Genf
1636
):
mottechtig / voll motten.
Ebd.
22
:
mottenloch / von denn motten gestochen.
Ebd.
25
:
mottenloͤchericht.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
150
(
oobd.
,
1607
/
11
):
2 stückher hautt [...], die gar sehr von motten zerfressen.
Schmitt, Ordo rerum
325, 28
;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 83
.