most,
der
;-es
, auch -Ø
/-e + Uml.›Most, aus Weintrauben, vereinzelt aus anderen Früchten gekelterter, unvergorener oder angegorener und dann dem Wein ähnlich gesehener Saft‹; in den Belegen erscheint
most
mehrfach als trüb, unrein, in seiner Qualität gemindert, letzteres auch dann, wenn er als Abgabe zu entrichten war.Phraseme:
neuen most (nicht) in alte schläuche fassen
; von jm. weder
˹windel noch most
˺ ›nichts‹ zu hoffen haben
.Syntagmen:
(den) m. lesen / pressen / einsieden / kochen / füren / kaufen / fälschen / verändern / dienen / (aus)schenken / trinken / loben, jm. bringen, aus den trestern gewären, von der kelter tun, lauter machen, süssen
(flekt.) antworten
(als Abgabe), zu bergrecht dienen
; der m. gären, stark / unvergoren sein, von trauben rinnen, jm. in den kopf schlagen, js. stirn riechen tun
; an m. versuchen, ob [...], etw. in m. sieden, etw. (eine scherbe) im m. werfen
(um ihn zu reinigen); jn. mit blut als mit m. übertränken, jm. weinberen zu einem m. ausbrechen
; der alte / neue / gute / schlechte / edle / weisse / rote / süsse / trübe / unreine / gesende
›gärende‹ / unvergärte m
.; 1 eimer / fas /
4
ham m., 2 läste mostes
; m. von malagranat, der eimer m. zu bergrecht
; der gewalt des mostes
.Wortbildungen:
mostdienstham
4
) ›geeichtes Mostmaß‹, mosteln
mosten
mosterlon
mostern
mostfink
mosthans
mosticht
mostmet
mostsüs
mosttag
mostviertel
mostzuber
Belegblock:
dine viende wil ich spisen mit ires selbis vleysche und wil si obirtrenken mit irem blute als mit muste
[
süsser weinLuther
1545: ].
1 tonne Elbinger bir, 1 fass most, 10 tonnen honiges.
Das sie most fassen ynn allte schleuch unnd tzureysszen, das ist gottis wortt horen sie unnd fassens nicht.
Es ist ein most, der do girhet.
ich wil dir gebin trinken, sich, | gemengeten win uz miner stat | und most von malagranat.
zur zeit, so zenner und gemein des mosttags eins werden.
Also mit gewalt des gutten süssen most sich miteinander verrichten, darnach offt in stall der blinden meüß spilten.
Mit vielen worten er [Kilchherr] sich fleißt | Vnd jn [Bawrnknecht] im besten vnderweißt. | Doch wars an jm verlorn vmbsust. | (Wie Christus sagt) ein newer Must | Leßt sich in alte schleuch nit fassen.
gegen dem abend [...] schluͦg ir der most allererst in kopff, daß sie ein theil ablude.
Sie war so barmhertzig / daß sie auch das essen [...] dem jenigen gab / den sie zuvor nie gesehen / vnnd von welchem sie weder Windel noch Most zu hoffen hat.
hafnersscherben in most geworfen machen ihn balt lauter.
Ebd.
36, 19
: Wilstu guten süßen wein machen, so nimb den most von stund ahn von der kelter und [...] laß ihn einsieden bis auf den dritten theil.
Ein newer Must / [...] / da noch Hefen / Kot / Vnflat darinnen steckt.
er [mensch] wirt in sinem gemuͤte floierende als ein uf jesender most.
Aloe solt du alsus machen: Nim wermuͦt [...] vn súd die in most, / vncz es versied vncz an das zehendtail.
Mustum most [...] est substancialis humor vini de botris recenter extrusus.
och switzet din [tyrann] antlútze | von starken winen virnen; | die móste dine stirnen | tuͦnt riechen und tempfen.
Rumoniger, des kuffdan sy vil [...], der fast stark was und noch nüw most.
als balgs, als kerben, als kutzen, als mans, als mostfink, als unflats.
Most (der) Weyn most. Mustum. Erster Most so von trauben rünt ee dann sy getruckt werdend / Vorschutz. Protropum. [...]. Mostsuͤß oͤpffel.
Es sollen die [...]
räbleüth von jedem manwerch räben, [...] ein halben guldi ze läsen, ze mosten und an den see ze währen [...] haben. mosticht / voll most.
Ebd.
12
: mostmeth, m. [...] potio melle & mutto mixta.
Most. Jst ein zerbrochens Lateinisch woͤrtel / gantz Mustum, Ein newer vnuergerter wein / oder ander eingemachte wasser / tranck / vnnd hohenaster. Als von holzaͤpffel.
Aristotiles spricht, man versuocht an newem wein oder an most, ob wazzer dar zuo gemischt ist oder niht.
Hin get der raie, seusa, möstel! | nu reckt an!
ob nun einer [...] den most dariber vergösen last, so soll er denselben am st. Gilgen tag nach der perg- oder mostdiensthamb und maß mit lautern wein bezallen.
Die gemain soll auch bei ainem iedem richter haben [...] ain mostvirtl mit nägeln aufgesteckt und geprennt.
wer dem andern sein weingarten liest [...], der soll [...] des most verfallen sein.
wer von ainem weingarten most dient, der sol seinem herrn den vorlass gebn und sol in nicht aus den trestern gewern [...], und sol den most von stund an antworten also suessen so er also schierist mag.
das alle herrn ieren gepŭerennden tail wymmer- unnd saltnerlon, zŭmentrager- unnd mosterlon betzaln.
Dietrich. Summaria
18v, 17
; Klein, a. a. O.
28, 49
; Uhlirz, Qu. Wien ;
Eis, Gottfr. Pelzb.
162, 32
; Mell, a. a. O.
145, 18
; Voc. inc. teut.
q vjv
; Harsdoerffer. Trichter ;