mosig,
Adj.;
auch mit Umlaut(schreibung), Suffix vereinzelt
-ich(t)
und
-isch
:
mosich(t)
,
2
mosisch
.
charakterisiert Bezugsgegenstände unterschiedlichster Art als mit Eigenschaften ausgestattet, die man mit
1
 123 verbindet; die dort vorgenommenen Unterscheidungen sind auf das Adj. in einer Reihe von Fällen nicht sinnvoll anwendbar; im einzelnen z. B.: ›vermoost‹ (von einem Hügel); ›sumpfig, morastig, feucht‹ (von Land, Wiesen, Gärten); ›wasserreich‹ (von Land); ›modrig schmeckend‹ (von Wasser); ›vermodert‹ (von Wasser); ›verdreckt, verschmutzt‹ (von Bächen); ›fleckig‹ (von der Haut, von Tierfellen); ›grasbewachsen‹ (von Weiden).
Syntagmen:
ein bach / wasser / land m. sein
;
j. um die augen m. sein, der boden, ein stein (nicht) m. werden
;
eine katze m. machen
;
der mosige garten / hügel / ort, die mosige grube / stat / wiese, das mosige wasser / gelände
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Infectum stercore uel palustre. Koͤttig moͤsig dreckecht vnflaͤtig pfuͤtzig.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Gewaltzt er Stein wird nicht mosig.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
12, 15
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Das der bodem nicht schwefelisch, salpetrisch, mosicht, kreidig und sonst raucher art sey.
Ebd.
170, 14
:
wann es die felder nicht bedurfen, die dürren, filzichten und mosichten wiesen und garten herbsts zeit pförchen.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Die Asche verjagt der Raben Brut / vertreibet die Schlangen / [...] / reinigt die Spiegel und moͤssigen Huͤgel.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
ochssen schoͤne vnd gar faiste: vnd wurden gewaydent in mosigen
[
Eck
1537, 1. Mose 41, 2:
pfitzingen
]
stetten.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
els.
,
1521
):
außen hats
[
s
heu
]
ain schein, innen ists mosig und rietig.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Wan einer ein Katzen hat, die ein huͤbschen glatten Balck hat, [...], so besengt er ir das har ab in einer Seiten und macht sie mosecht, so bleibt sie darnach daheim.
Wan etwan ein Weib blau und mosecht umb die Augen ist, so sprechen die Nachbuͤren: [...].
Maaler (
Zürich
1561
):
Pfützig / Moͤsig. Palustris.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz wüest lant in Preuzen [...], dâ ez hüelich was und mosich.
dar umb vint man manich wazzer gesalzen, daz durch gesalzenz ertreich fleuzt, und anderz saur, daz dritt mosik, daz durch mos fleuzt.
Deinhardt, Ross Artzney
296
(
oobd.
,
1598
):
das
[
pluet
u. a.]
vergrab an ainem mosingen orth, das es erfaul.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
Sêland, ein mosig wesserig land.
Ebd. (
Augsb.
1517
):
paluster [...] ,mosig, das von mos ist‘.
Ebd. (
moobd.
,
1522
/
33
):
Das Oberland [...] ist mössig, vast holzig, verzwirt, verschlossen und verwart mit vil grossen und klainen sêen.
Ermisch u. a., a. a. O.
68, 10
;
Löffler, Columella/Österreicher ; ;
Niewöhner, Teichner
462, 11
;
464, 641
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;