morgenliecht,
das
.›Morgenlicht, Morgenhelle‹; in verschiedene Richtungen ütr., dann: ›religiös-lichtvolle Erkenntnis und Wahrnehmung‹ (im Unterschied zu dem
natürlich
begründeten abendliecht
); ›lichtvoll gesehene, glaubens- und werkgeleitete Zukunft‹; auch: ›Zeit des Morgengrauens, der Halbhelle als des Umfeldes des Übeltuns‹; Gegensätze:
.Belegblock:
di ir wirkyt daz bose in uweren betten. in dem morgenliechte
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wens liecht wirdLuther
1545: ]
tun si das, want ire hant sind widir got. Wollen sie nit alßo, ßo sollen sie das morgenliecht nymmer ubirkommen [...]. Sihe, das ist auch eyn heller spruch, der dringt unnd tzwingt, man soll nach gottis gesetz und getzeugniß forschen alles was man wissen wil. Und wer das nit thut, der soll berawbt seyn des morgenliechts, wilch on zweyffel Christus ist und die warheytt selbs.
swenne die engel die crêatûren âne got bekennent, daz ist ein âbentliecht; aber swenne sie die crêatûren in gote bekennet, daz ist ein morgenliecht.
Der engel hât zwei verstantnisse. Daz ein ist ein morgenlieht, daz ander ist ein abentlieht. Daz morgenlieht ist, daz er alliu dinc sihet in gote. Daz âbentlieht ist, daz er alliu dinc sihet in sînem, natiurlîchen liehte.
Nû glîchet sich vernünfticheit in der mügelîchen kraft dem natiurlîchen liehte der engel, daz dâ ist daz âbentlieht. Mit der würkenden kraft sô treget si alliu dinc ûf in got und ist alliu dinc in dem morgenliehte.
Die zucht sey vnser morgenliecht: | Der Glaub sey wie der mittag klar.
nabal der moͤcht nit lenger sein beliben vntz zuͦ dem morgenliecht.
Luther, WA .