mores,
pl. t.
aus
lat.
mōs
›Sitte‹
(
Georges
2, 1017
).
›gutes Benehmen, Anstand, gesittete Lebensart‹.
Phraseme
(in der Mehrzal der Belege):
jn. /
(selten:)
jm. / mores leren / lernen
›jm. die ihm unterstellten schlechten Manieren austreiben, jn. Mores lehren‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2,  1, , .

Belegblock:

da kumpt Got daher, mustert das weib ein wenig, leret sie mores, nimpt ir den man unnd den sun hinweg.
Ebd. (
1530
):
Botz mores, denn Gott hat sonst kein ehere, denn das er der oberst und hohest ist.
Ebd. (
1539
):
so wirdt ehr auch eine theurung machen [...] undt lernet uns Mores.
Ebd. (
1531
):
Das wird nicht angehen, botz mores.
Dedekind/Scheidt. Grob.
217, 18
(
Worms
1551
):
Die andern die dann bey dir bleiben / | Mit den soltu dein mores treiben.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
E. G. haben fürwar nicht viel Mores gelernt.
Harms u. a., Alberus. Fabeln
50, 7
(
Frankf./M.
1550
):
Sie hielten nichts von solchem herrn / | Weil er sie nicht wolt mores lern.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
dem ketzermeister, | Der ist ein alter münch, ein feister, | Der wirt dich gar wol mores lern.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
1610
/
8
):
Was gelts? ich will dich moras lehrn.
Wickram
4, 9, 25
(
Straßb.
1556
):
Werdend sie [kinder] doch gar keiner mores / zucht noch geberdiger sitten / von ihnen [Lehrmeister] underwisen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Sitten vnnd baͤrd eines menschen (die) Mores.
Rot
330
(
Augsb.
1571
):
Mores. Sitten / breuch / gwonheit / Als wenn man spricht / ich will dich mores leren / das ist / sitten vnd was der brauch sey / wie man sich halten soll. Jtem wo hast mores gelernet?