mordbrennen,
V.
›sich wegelagernd als Räuber, Erpresser, Brandstifter betätigen‹; generell: ›Verbrechen jeglicher Art nachgehen‹;
vgl.  1,  3.
Rechtsbezügliche und berichtende Texte.
Wortbildungen:
mordbrand
,
mordbrander
,
mordbrenner
(mit Metathese:
mordberner
, auch
mordborner
; dazu bdv.:  1),
mordbrennisch
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Swer des tages oder des nachtes heymlichen brinnet, dat sint mortbernere.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1402
):
5 m. Lupolde dem bruder gegeben, als her von Thorun den mortborner brochte.
Luther, WA (
1542
):
[der Teuffel] erwuͤrgt, ertrenckt, erhenckt, mordet, Mordbrennet.
Sihe an der Moͤrder, Mordbrenner Zunfft und andere verzweivelte geselschafft der verrheter und ubeltheter.
Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O. o. J.):
Got geb euch die nerrischen gicht, | Ir mortbrennischen bösewicht!
Euer mortbrennische that | Wem bringet sie das meiste quat?
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Geschyt is abir vmme vngerichte do her sich vmme rechtes abe geweygirt hot. alse vmme totslege adir vmme dube. adir umme roub. adir vmme kyrchbroche. adir vmme mort brant.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Incendarius Mordbrenner.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
da verprent man den Schutensamen mit seim kneht [...], heten mort geprent.
Sachs (
Nürnb.
o. J.):
Auff das auch nyemand treyb | Landts-zwang unnd tyranney, | Mordprand unnd rauberey.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1555
):
das abermals ain anzall mordprenner [...] im hailigen reich umbziehen.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1548
):
Es warenn auch das selb jar vill mordttbrenner, das der Tyringer walld woll ein myll weg ist abbronnen.
Chron. Augsb. Anm. 2 (
schwäb.
,
1466
):
Daß man sie [...] als rechte mordprander verunglimpfe.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Eß waß ach das jar ful mordbrennen an allen orten im lant, wurden ach ful derselben mortbrenner, [...] getet.