mor,
die
;
–/-en
;
etymologisch und motivationell von
mor
(
der
) hergeleitet (kaum überzeugend).
– Zur Synonymik für 'Mutterschwein' in den rezenten dt. Mundarten s.
Dwa
4
;
7, 3
.
›Mutterschwein‹.
Nahezu ausschließlich wobd.
Bedeutungsverwandte:
2
 1,
1
 1, ; vgl. , , , (
die
), ,  4, .
Syntagmen:
die / eine m. haben / krönen, auf ein küssen setzen
;
die m. junge werfen, ferlein mͦachen, sich im drek sperren
;
wie eine m. grunzen, j. gröber als die moren sein
;
die m. im stal
;
die grosse / verschnittene / wilde m
.;
spek von einer m
.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
,
1521
):
der selb pfründen götz
[26:
priester
]
thuͦt wie ein mor, die sich in einen treckt sperret und uf allen vieren gradlet; ob si schon nit ißet, so laßt si doch di andern süw nit darzuͦ kommen.
Spanier, Murner. Schelmenz.
21, 4
(
Frankf.
1512
):
Von dem [grobian] mit worten / wercken / berden | Die mor im stall muͦß kronet werden.
Ders., Murner. Narrenb.
18, 86
(
Straßb.
1512
):
Vil groͤber sindt die selben [truncken lüt], all, | Den vnser moren sindt im stall.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Mor / loß. Scropha, Porca.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
die müller sollen [...] keine hiener, tauben, gens, moren noch schwein (dann allein zwei zuchtschwein, die sie allezeit fur den hirten treiben sollen), haben.
Argovia (
halem.
,
1585
):
wann einer oder mer keine güter hetten, der vnd dieselben sollen nit mer vech haben dann ein ku, zwo seuw [...], vnd soll gar vnd ganz kein moren haben.
Bächtold, N. Manuel. Eck
203, 1
(
Zürich
um 1526
):
ich kan nit anders denken, | nach dem und ich am geschrei verston, | es sig ein grosse moren, | lang rüdig tutten unden dran | mit lampechtigen oren
(hier dehumanisierend mit Bezug auf eine Frau).
Peil, Rollenhagen. Froschm.
517, 340
;
Bobertag, Schwänke ;
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst ; ;