mor,
die
;–/-en
;etymologisch und motivationell von
mor
(der
) hergeleitet (kaum überzeugend).– Zur Synonymik für 'Mutterschwein' in den rezenten dt. Mundarten s. .
›Mutterschwein‹.
Nahezu ausschließlich wobd.
Syntagmen:
die / eine m. haben / krönen, auf ein küssen setzen
; die m. junge werfen, ferlein mͦachen, sich im drek sperren
; wie eine m. grunzen, j. gröber als die moren sein
; die m. im stal
; die grosse / verschnittene / wilde m
.; spek von einer m
.Belegblock:
der selb pfründen götz
[26:
priester]
thuͦt wie ein mor, die sich in einen treckt sperret und uf allen vieren gradlet; ob si schon nit ißet, so laßt si doch di andern süw nit darzuͦ kommen. Von dem [grobian] mit worten / wercken / berden | Die mor im stall muͦß kronet werden.
Vil groͤber sindt die selben [truncken lüt], all, | Den vnser moren sindt im stall.
Mor / loß. Scropha, Porca.
die müller sollen [...] keine hiener, tauben, gens, moren noch schwein (dann allein zwei zuchtschwein, die sie allezeit fur den hirten treiben sollen), haben.
wann einer oder mer keine güter hetten, der vnd dieselben sollen nit mer vech haben dann ein ku, zwo seuw [...], vnd soll gar vnd ganz kein moren haben.
ich kan nit anders denken, | nach dem und ich am geschrei verston, | es sig ein grosse moren, | lang rüdig tutten unden dran | mit lampechtigen oren
(hier dehumanisierend mit Bezug auf eine Frau).