mitwonen,
V.
1.
›jm. nahe sein, bei jm. verweilen, jm. beiwohnen, jn. begleiten‹; meist im ütr. Sinne gebraucht; mit Subj. d. S./P. und Dat.obj. d. P.; zu [+ V.].
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
er [engel] hât ein inneblîben in gote und ein stæte mitewonen.
Gnâde ist ein înwonen und ein mitewonen der sêle in gote.
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
14, 7
(
nürnb.
,
1. H. 15. Jh.
):
sol er [mensch] fursehen den forchtsamen tod und die ding, die den selben tod umbsteend und mitwonend.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Nun won unß mit | Daz kindlin Jhesus! amen.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Daz selb vernúnftig wa, [...], da ein bewerter diener sol dem ewigen sune mitwonend sin, mag man nemmen die istigen namlosen nihtekeit.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Da vor ist úns och mie geseit | [...] | [...] das ir
[Maria]
aller guͦte sitte, | In ir jugent wonete mitte.
Karnein, de amore dt.
140, 142
.
2.
›sich in die Gesellschaft einer oder mehrerer Personen begeben, sich jm. anschließen‹; mit Tendenz zu ›jm. beiliegen, sexuell beiwohnen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  4.

Belegblock:

Sachs (
Nürnb.
1564
):
Den reichen gsellen wohn ich mit, | Doch jung, unweiß und ungeniet.
Karnein, de amore dt.
209, 220
(
moobd.
,
v. 1440
):
warumb solt er ir [kaufweib] nit mitwonen versmächt haben vnd hat sich in ir schar vermenngt, so sol er auch die lieb halten.