mitte,
mittel,
mitten,
mitter,
mits
/
mittes,
mittelst,
Adj.
(für
mitte, mittel, mitter, mittelst
) /
Adv.
(für
mitten, mits, mittes
); im einzelnen begegnen Schwankungen des funktionalen Gebrauches über die Formen hinweg.
1.
›in der Mitte einer flächig, (seltener:) linear oder räumlich dimensionierten Einheit befindlich, mittler, mitten in etw.‹;
zu (
die
1.
Phraseme:
zu mittelst
›in der Mitte‹.
Syntagmen:
etw. ze mittelst umgreifen, (die sterne) ze mittelst am himmel sein, der drache mitten von einander zerspalten
›bersten‹,
etw. mitten enzwei spalten, etw
. (z. B.
einen vorhang
)
mitten zerreissen, (das schwert) mitten durch die sele faren
;
mitten
o.ä. (+ Ortsangabe im Dat., z. B.:
mitten am / im himmel, auf dem erdreich / mer / plaz, in der stat / welt, im land / nebel / mer, mitten in got / mits in dem schilde
),
mitten
(+ Ortsangabe mit Präp. + Akk., z. B.
mitten durch die stat, das dorf, in die wunde, unter die wölfe
);
der mitle / mittere
›mittelgroße‹
man / finger
›Mittelfinger‹
/ weg / strich / buchstabe, die mitle / mittere Jndia / länge / barke / rinde / silbe / wand / pforte, das mitle / mittere lied
›Glied‹
/ reich
.
Wortbildungen:
mitfach
›Mittelfach (in der Scheune)‹,
mitgauf
,
mithöle
(dazu bdv.:
1
 1),
mittelalter
,
mitteldrehbaum
›Kathete‹,
mittelerbstolle
›in der Mitte des Gebirges angesetzter Erbstollen‹,
mittelferre
,
mittelknorpel
›Knorpel zwischen den Nasenlöchern von Rindern (als Ort des Nasenringes)‹,
mittelkreis
1 ›Durchmesser‹ (dazu bdv.:  4),
mittelländisch
›mediterran‹ (dazu phras.:
das mittelländische mer
),
mittelleiste
›Zwerchfell‹,
mittelmer
,
mittelring
›Bast (unter der Barke von Bäumen, diente als Beschreibstoff)‹,
mittergries
›Sandbank in der Flußmitte‹,
mitterstengel
›tragender Querbalken von Gebäuden‹ (Gw zu  2),
mitterzaun
›Zaun zwischen verschiedenen Gütern‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
de vuͦnfte sibbe stet an dem ersten lede des vengers. §  de seste an deme middelen lede des vingers.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
125, 38
(
preuß.
,
1398
):
daz groz crucze daz man uf den mittelaltir pfleget czu seczen.
Ders., Gr. Ämterb.
69, 16
(
preuß.
,
1507
):
1 fuder erbis im stro, 1 mitfach weis im stro, ½schewn haber.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
ein gulden schilt, ind mitz dairin stonde unser liever vrauwen bilde.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1579
):
Und sin glich nachgefolgt archiepiscopus Rostanus [...] mitz, der churfurst von Coln [...] zur rechten, der churfurst von Treir zur linken.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
daz sage ich u | der mittelverre buchstab u, | der daz wort [AVE] zusamene bind, | [...] | der bedutet in latine unctio | und horet dem heiligen geiste zo.
ein swert daz sol varn | in mittene durch dine sele.
Jostes, Eckhart
5, 3
(
14. Jh.
):
Di sel, deu niewe sol sein, di schol sich halten al mittel in got.
Jahr, H. v. Mügeln
1265
(
omd.
, Hs.
1463
):
zu mittelst in der selben schul | erhaben stunt ein richter stul.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. (
osächs.
,
1343
):
ich bin mitten undir ûch alse der, der da dienit.
di sunne ist vortunkilt, und der vorhanc des tempils ist gerizzen mittene.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
27, 2
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di wonen uf dem grozen pallas, das ist mittin in der stat Cambalii.
Ebd.
34, 29
:
[stecke] der do gespaldin ist mittin enczwey und gemerkit.
Ebd.
45, 10
:
di muncze macht man also: man nymt di mittilste barke eynes musboumys unde legit di czu samen und macht dor us, [...], das papir.
Schmitt, Ordo rerum
24, 23
(
omd.
,
1466
):
Mediterraneum mittelmer.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
83, 27
(
osächs.
,
1570
/
7
):
so nimpt man einen pfriemen, sticht ihn durch das mittelknarpel in den nasenlöchern.
Mendthal, Geom. Culm. (Hs. ˹
preuß.
,
A. 15. Jh.
˺):
Man sal ouch wyssen, das derselbe mytteldrebowm heysset kathetus in dem Latine.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1530
):
weil er jeziger zeit allein den mittelerbstollen bauhaftig halden mag.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
so die Sonne mitten am Himmel stehend betrachtet wird.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
424, 27
(
els.
,
1362
):
do zerspielt der trache mitten von einander.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
die gemeinen hafft [...]. ist das du setzest den ersten puncten od’ stich mitten in die wunden.
Maaler (
Zürich
1561
):
Durchzug / Mittelkreiß. Diameter.
Der Gauff / Mitthoͤle der hand oder deß fuͦß.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
325, 22
(
Genf
1636
):
mittellaͤndisch [...] Mediterraneus.
Ebd.
24
:
mittellaͤndisch meer / n. [...], Mare mediterraneum.
Ebd.
27
:
mittelleisten im Leib [...] Diaphragma.
Ebd.
326, 1
:
mittelst / das in der mitte ist.
Brévart, K. v. Megenberg. Sphaera
20, 24
(
noobd.
,
1347
/
50
):
daz er [ebennehter] dez selben himels lauf ze mittelst uͤmbgreift.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
niemant sol reden, newr die daz recht sprechent, innerhalb der mittern want in dem rechthaws.
Schmitt, a. a. O.
406, 9
(
oobd.
,
3. V. 15. Jh.
):
Liber mittel rinde [...] bast [...] dicitur cortex interior que adherent ligno [...] mittelring [...] mittelkern.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1471
):
wo man den begreift, so schol man di leut auf ain mittergries fuern und schol sew auflassen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1671
):
Ain ieder panzaun soll [...] ainem mittern mann an das herzgriebl gehen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
593, 2761
;
Ralegh. America ;
Stackmann u. a., Frauenlob
7, 11, 4
;
Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
3, 9
;
Strauch, Par. anime int.
73, 8
;
86, 7
;
Thür. Chron.
4r, 27
;
Bechstein, a. a. O. Mt. ;
Feudel, Evangelistar
16, 12
;
v. Tscharner, a. a. O.
5, 7
;
27, 8
;
Rupprich, Dürer ;
Dietrich. Summaria
19r, 20
;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Roloff, Brant. Tsp.
2419
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Brévart, a. a. O.
16, 11
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Klein, Oswald
22, 90
;
45, 44
;
Winter, a. a. O. ; ;
Siegel u. a., a. a. O. ;
Schmitt, a. a. O.
405, 9
;
Vgl. ferner s. v. , (V.) 4.
2.
steht im Phrasem
gegen / (bis) zu mittem tag
für ›Mittag, Süden; Höhepunkt der Bahn von Himmelskörpern‹; als seinerseits mehrfach mit bildhaften Nuancen gebrauchte Ütr. zu 1 auffaßbar.

Belegblock:

Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Die lüft gar süsslich seüsent | Von orient gen mitem tag.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der wei mag sein federn niht ab geziehen, er vlieg denne gegen mittem tag.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
das es [Sundergä] gegen mittem tag und gegen der sunnen herjessem der Thonau ligt.
3.
›zeitlich in der Mitte zwischen zwei Orientierungspunkten (z. B.
erst / lezt
) oder dazwischen oder in der Mitte einer pragmatisch vorausgesetzten Zeiteinheit (wie des
tages
, des
abends
) liegend, mitten in; zwischen‹; in adjektivischer Verwendung im Übergang zum Kompositum (z. B.
mitter nacht / mitternacht
);
vgl. (
die
7.
Syntagmen:
mitten den ehen werben
;
an die mittelste geburt, auf den mitten tag, mitten in einem schweigen, mitten in der woche, in mitler nacht, nach dem mitten tag, nach mitter nacht, um die mitte nacht, um den mitten morgen / tag, vor dem mitten meien, zu dem mitten abend / april / gelenz / herbst / tag / winter, zu der mitten nacht
(oft),
zu mitter nacht
.
Wortbildungen:
mittelmesse
,
mittelmesser
›Pfründner der mittleren Messe‹.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
zu mitter nacht, | Als Jhesus Crist wart geborn.
Wen her mitten den ewen warb, | Der alden unde der nuwen.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
, Hs.
E. 16.
/
A. 17. Jh.
):
wo man denne in mitler Zeit oder nachmalß befunden wurde, das man mehr personen, [...] in der koste gehatt, so [...].
Strauch, Par. anime int.
50, 28
(
thür.
,
14. Jh.
):
alse daz gotliche licht uberschinit des englis licht und daz licht der sele und des englis sich sluzit in daz gotliche licht, daz heizit he einen mittin tac.
Foltz, UB Friedb. (
Frankf.
1373
):
1 M. geld die gehorent der presencie zu unde 8 achtel korn die gehorent der mittelmesse zu.
Sermon Thauleri
3ra, 13
(
Leipzig
1498
):
Nu wolle͂ wir sy auch wissen. weisen an die mittelsten
[vorher:
erste / letzste
]
geburt dz [...].
Ebd.
4ra, 21
:
Do alle dinck waren mitten yn eynem sweygen. do quam von oben her nyder [...] yn mich ein vorborgen wort.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
108, 27
(
omd.
,
1548
):
Da eine zeche waßer- ader ander not halben mitten in der wochen aufginge.
Gille u. a., M. Beheim
327, 174
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
wann in des sumers wunn, | Nach pfingsten man die sunn | sicht scheinn zu miter nëchte | neun wachen oder echte
(Bezug auf die Polarzone).
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1516
):
des jungern burgermaisters ampt aber ist, mittler zeit und dieweil der rath sitzt, auf dem rathhauß offentlich umbzugeen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Der maister tugendlichen lag | Verborgen untz uff den miten tag.
Merz, Urk. Wildegg
40, 7
(
halem.
,
1438
):
Matte, [...] die [...] ein pfund haller gelts dem mittelmesser zuͦ Brugg schuldet.
Maaler (
Zürich
1561
):
zuͦ Mittem glentz od’ fruͤling [...] Zuͦ Mitten winter.
Plant u. a., Main. Naturl.
295rb, 3
(
ohalem.
, Hs.
E. 14. Jh.
):
Ein naturliche dac den die romer zvͦ mitter naht anhebent der gat wonde got wart ze mitter naht geborn der gat ze mitter naht vz.
Weber, Füetrer. Poyt.
216, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Nw er allsuß was drabend | für sich, [...], | piß hin zu mittlerm abend, | do [...].
Peil, Rollenhagen. Froschm.
583, 2425
;
Karnein, Salm. u. Morolf
268, 3
;
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. ;
Feudel, Evangelistar vor Z. 
285
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Sappler, H. Kaufringer
14, 385
;
Päpke, Marienl. Wernher .
Vgl. ferner s. v.  10,  2, .
4.
›in der Mitte einer Skala modaler Eigenschaften (z. B. der
wieliche
), Ausprägungen, Maße, Größen, Hierarchien, Normen, Wertungen, Qualitäten, Entitäten liegend, eine Zwischenstellung habend, einnehmend‹; als Enden der Skala erscheinen z. B.
unedel / edel, hoch
;
böse / gut
;
gros / klein
;
warm / kalt
;
herb / bitter
;
erst / volkommen
;
niederst / oberst
;
minder / besser
;
bösest / höchst
. Beispiele für Synonymisierungen im Nhd. wären: ›mittelschwer‹ (von
sünde / frevel / siechde
, auch vom
winter
), ›mittelgros‹ (von
dingen
aller Art), ›gemäßigt, ausgewogen‹ (vom
stat
, von der
narung
); ›von einem zwischen
zeit
und
ewigkeit
liegendem Maß‹; ›in normaler Weise‹ (vom Besitz der Tugend); ›aus mittleren sozialen Verhältnissen stammend‹ (von Personen); ›durchschnittlich, allgemein verständlich‹ (z. B. von einer Sprachvariante); ›umgelautet‹ (von einem zwischen Vorder- und Hinterzunge artikulierten Vokal);
vgl. (
die
3.
Phraseme:
den mitlen weg gehen
.
Syntagmen:
der winter mittel sein, eine schule die mittelste sein, eine qualität mitten innen
(
zwischen
zwei anderen)
sein, sich im krieg mittel
[›neutral‹]
halten, mitten im tod trost behalten
;
der mitle laut / frevel, der mittere man, die mitle aussetzigkeit / stat / substanz, die mittere sünde, das mitle jar / mas / hindernis, das mittere bier, der mittelste grad (der tugende), die mittelste siechde, das mittelste deutsch / ding
;
mitterlich geboren
›von mittlerem Adel‹.
Wortbildungen:
mittelbar
›gemäßigt‹ (von der Luft),
mittelbek
(Gw zu
1
,
der
) ›Bäcker mit Ausübungsbeschränkungen‹,
mittelente
wohl ›Kriekente‹,
mittelfalke
eine (wohl fingierte) Kreuzug verschiedener Falkenarten (a. 1440;
Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 152
),
mittelfarbe
(zwischen
gelb
und
rot
),
mittelich
,
mittellaut
,
mittelleben
›maßvolles Leben‹,
mittelschaft
›angemessene mittlere Verhaltenshöhe‹,
mittelstand
›mittlerer Teil der jeweils textlich vorausgesetzten sozialen Hierarchie‹,
mitteltuch
›Tuch mittlerer Qualität‹,
mittelzocht
›mittelgroßer Pflug‹ (Gw zu ›starker Ast‹? ),
mittermässig
›eine funktional angemessene Größe habend‹.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
691, 12
(
preuß.
,
1410
):
czu wintirgewande gap man in 8 elen gekrumpen und geschoren von gutten mittiltuchern unde 10 elen reifleynwot.
Ebd.
751, 22
(
1438
):
1 lattennebiger, 2 mittelczochte, 15 czochte, 2 eyseren emer.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
306, 1389
(
Magdeb.
1608
):
Der kleinst Vogel / das groͤste Schwein / | Will liebr sein / denn eins andern sein. | Solt denn vbr sich der Mittelstand / | Andern lassen die Oberhand.
Ebd.
389, 4035
:
das man den mittel Standt / | Mit fleiß ersuch im gantzen Land / | Darauß die allrbesten erwehl / | Jhnen daß Regiment befehl.
Ebd.
407, 4574
:
Vnd fuͤrchten weder Feind / noch Noth / | Behalten Trost mitten im Todt.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
169, 23
(
Magdeb.
1615
):
Die Menschen Schule ist die vnedleste [...]. Die Schule der Natur ist die mittelste [...]. Die Goͤttliche Schule ist die hoͤchste / vnd edelste.
Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Unz daz her ir dar muze jen | Dort dar iz die drie werlt sen: | Wir mittelsten, die bosten | Under uns, ober uns die hosten.
Beckers, Bauernpr.
56, 19
(
Köln
1515
/
18
):
haint sy [eicheppel] spynnen. so kompt eyn boeß jair. haint sy fligen so is idt eyn myddell jair. haint sy maeden. bedudet eyn guyt jair.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Der sinne was er also scharf | Daz er mittel leben hielt | Unde sine in der maze wielt | Daz er ane artzete lange stunt | Diente Gote wolgesunt.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 62, 17
(
md.
,
1489
):
Vom wirckin einen mitteiltuche wff die ecke czwene groschin.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. (
osächs.
,
1343
):
Uz der byblien ist dise ubirtragunge in daz mittelste dutsch mit einualdigen slechtin worten uz gedruckit.
Eggers, Psalter
54, 14
(
thür.
,
1378
):
mitten vbeln en sicze ich nicht.
Böhme, Morg.R.
146, 20
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
so ist nun die suͤsse qualitaͤt / das suͤsse quell-wasser zwischen der herben und bittern mitten innen.
Gajek, Köler. Maÿen-Lust
64, 24
(
Breslau
1642
):
wann nicht auch solte Alß mittelbares ding die kuͤhle Fruͤlings⸗Lufft gehen.
Gille u. a., M. Beheim
124b, 755
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da von der mensch sicher stat, | ob er ainen mitern stant hat | und ain mitere narung.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
166
(
Nürnb.
1517
):
so wir den mitteln wegk geen, haben wir das gewies.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
ob ir die [tugende] hant in dem nidersten oder in dem mittelsten oder in dem obersten grot.
Also groͤslichen wirt er do begabet das von der richeit alle die nidersten und die mittelsten und die obersten krefte werdent begabet.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
er ist in der mittel mossen weder ze jung noch zuͦ alt.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
ein lobliche stat Basel sich in naͤchst ergangnem krieg hat schiklich und mittel gehalten.
Schmidt, Rud. v. Biberach
14, 12
(
whalem.
,
1345
/
60
):
dar vmbe muͦs vnser geist gemessen werden mit eim mitteline messe.
Ebd.
168, 27
:
Da sint etzlich die obrosten, etlich mittul, etlich die nidersten nach glichnissi der ierarchie der engeln.
Ebd.
170, 26
:
also daz wir nach dien obrosten werken sin wol geordenot zvͦ gotte, nach dien mitteln wol geordenot zvͦ vns selber, nach dien nidersten wol geordenot zvͦ vsren dingen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
325, 14
(
Genf
1636
):
mittelente [...] Querquedula.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
376, 21
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
ein ieklichü widertragunge die fündiret eintweder über die wielichi, alse zwiveltiges unde ein mittels; oder übermitz die tüewunge oder die lidung, alse der da tuot unde daz da getan ist.
Ebd.
393, 29
:
diz mittel heltet sich zuo dem verstan, alse der spiegel zuo dem liplichen gesihte [...]. Unde dar umbe: daz erste mittel unde daz ander enmachent niht ein mittelich gesiht.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
der winter was mittel, weder zu kalt noch zu warem.
Kohler, Ickelsamer. Gram. (wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
diser Buchstab y, bey ettlichen teütschen den mitteln laut zwischen, i, vñ, v, hat, als in disen woͤrtlin kyssen, myl.
Ebd. :
Das oͤ, ist auch vast o. mittel laut zwische o, vnd e.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der [stain] hât ain mittelvarb zwischen gel und rôt.
Niewöhner, Teichner
511, 45
(Hs. ˹
oschwäb.
,
1368
˺):
ain ieglich mensch nach siner art | aun hochvart moͤcht geleben, | woͤlt er sich nit uͤber geben | uff dez adelz mitelschaft.
Klein, Oswald
24, 41
(
oobd.
,
1423
):
und lass mich überstreben | den krancken, snöden leib | Mit sünd, gross, mitter, klaine, | und swachlichem gelust.
Leidinger, V. Arnpeck (
moobd.
,
v. 1495
):
der edl herzog Ott ward oft unrechtlich gross versagt von ainem mitterlich gebornen man, genannt Egino.
Ders., A. v. Regensb. (
oobd.
,
um 1430
):
Nu was einer, den er nie bechant het, genant Egio, an mitter stat geboren, dünn an guet, aber mit dürstikait.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1430
/
1603
):
Es soll kein mittelpöck nit pfemberth auf den markt fürpachen.
Ebd. (
1529
):
so sollen di panzein mittërmässig sein mit rëchter höch, das er aim rëchtmässigen mann piß an die prust gëet.
Moscouia
B 2r, 30
(
Wien
1557
):
wiewol der Namen auf Reissisch nit mit dem B. sunder mit ainem Puechstaben / der ain mitter aussprechen hat zwischen dem B. vnd F.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
18. Jh.
):
und soll ein solcher zaun einem mitteren mann unter die küenpaken, [...] gemachet sein.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1164
;
Bechstein, a. a. O. ;
Vetter, a. a. O. ;
Sudhoff, Paracelsus ;
Niewöhner, a. a. O.
427, 13
;
Höver, Bonaventura. Itin. A
74
;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. .
Vgl. ferner s. v.  6,  1.
5.
›mittelbar, indirekt, durch Vermittlung‹;
vgl. (
die
512.

Belegblock:

Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
323, 7
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
swelhes (werk) da von ervolget, von dem, daz etwaz gehindert wirt von einr liplichen sachen, in den liplichen dingen, so muoz daz sin, daz er widergeleitet werde übermitz etlich mittellichen sachen in die ellichen crafti des ersten himeles.
Ebd.
399, 1
:
daz dritte mittel machet mitteliches gesiht; wan daz gesicht wirt dez ersten getragen in den spiegel alse in daz sihtilich ding, von dem man mittelich nimet daz gesteltnüsse dez dinges in im selber.