miteinander,
Pronominaladv.
– 1 auf Sachen, 2-5 (meist) auf Personen bezogen.1.
›insgesamt, alle(s) zusammen, als Einheit‹; teils mit Tendenz zu: ›gleichzeitig, zu einem einzigen Zeitpunkt‹ (jeweils von Sachen gesagt); Syntagmen:
etw. m. schaffen, kochen / sieden / trinken
(z. B. gift
), m. weihen geben, etw. m
. [wohin] bringen / schütten, etw. m. besitzen
(z. B. reichtum / tugend
), jm. etw. m
. (z. B. x florin
) nemen
; alles m. ein ungewisses ding sein, gedärm alles m. heraus fallen, bäume und früchte m. entspringen, die dinge m. ein irtum sein, sich
[wie] m. verlaufen
›sich wie entwickeln‹; x mark zinsen m
.Belegblock:
wie die Sibylla Erythrea bezeuget / welche spricht / daß dise ding miteinander ein irthumb seien.
Dar noch sneyt der henger czwisschen synen brusten [...], zu den buch reine uff, das das gederme alles mitenander er uss fel.
Die andern sprechen, in dem augst, darumb das auch | entspringen miteinander paum und fruchte.
die vier [weyhe] gibt er [bischof] mit einander.
das jm nitt müglich seÿ reichtumb vnd tugend miteı͂ander zebesitzen.
Also mugen auch die creatur weder aine noch alle miteinander die götleichen gütichait gancz in sich genemen.
dieweil sich die ding also miteinander verliefen, war auf künig Ludwigs brueder.
2.
›zusammen, miteinander, in wechselseitigen Zusammenspiel, in Eintracht‹, von (meist) zwei oder mehreren Personen gesagt, die als Individuum erkennbar bleiben; Syntagmen:
m. frölich / verbunden / überein sein / werden, m. (aus)reiten / bauen / essen / jagen / handeln / sitzen / spielen / sprachen
, m
. [wohin] gehen / kommen, sich m. freuen / verehelichen, m. die hände aufheben
; jn
. (zwei creaturen
) m. beschaffen
.Belegblock:
Helsen vnd küssen sich, vnd gehen mit einander hinein.
so zcwei vnglewbige sich mitt einander verehlichenn.
so koͤndt jr doch ewre hend miteinander in solcher gemeiner not / aufhebe͂.
Sy riten auch gescharet ye ein ritter vnd ein fraw oder junckfraw miteinander.
der [...] von dem aneuang der czeit die ped miteinander [geistleiche und leipleiche] von nichte beschaffen hat geistleiche vnd leipleiche creatur.
rain zu raumen bei und zwischen der weingarten sollen bed anrainer mit einander ausreiten.
3.
›untereinander, miteinander (in der Weise, daß die Gesamtheit gegliedert erscheint)‹.4.
›(alle) zusammen, miteinander, als Kollektiv (das den Einzelnen nicht erkennen läßt)‹.Syntagmen:
m. auf jn. ziehen, alle m. etw. geben
(z. B. hüner
) / singen
(z. B. den gesang
), das her alles m. kommen, das volk (alles) m. betrübt / erzürnt werden, got loben, jn
. [Personen] m. in das elend senden
.Belegblock:
und huben alle mittenander an zu singen den lobelichen ge sangk.
dy obgeschriben 6 pawern [...] geben jerlichzen alle miteinander von den wisen [...] 6 vastnachthuͤner.
Do von so lobete sú vnd daz folk alles miteinander got.
do wurdent ir fründe und das volg und gedigene mittenander in der stat so sere betruͤbet und erzürnet, das [...].
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Vgl. ferner s. v. .5.
›gegeneinander, als Individuum oder Glied einer innergesamtheitlichen Gruppe gegen einen anderen bzw. eine andere Gruppe‹.Syntagmen:
m. batalgen / grenzen / kämpfen / zanken, krieg haben
.Belegblock:
so wiste her [Moses] vil wol, daz der luͦte manigerhande crich med en ander worden hebben.
Wir zwen woͤllen miteinander zancken / welcher auß vns erbloß außgehe.
wie die 2 hirschen miteinander gekempfft und also verschrenckht beysamen todt bliben.
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Vgl. ferner s. v. .