mistrauen,
mistreuen,
V.
›mißtrauen‹ (absolut); ›keinen Glauben gegenüber jm. (auch gegenüber Gott) haben; jm. mißtrauen‹;
zu [+ V.], (V.) 12.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Wortbildungen:
mistrauer
,
mistrauig
,
mistraulich
,
mistrauung
(dazu bdv.:  13).

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
auff das du Gott nicht versuchist odder miß trawist.
Quint, Eckharts Trakt. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
wan minne enkan niht missetriuwen, si getriuwet alles guoten.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
362
(
rib.
,
1444
):
Ich en wille dir neit sijn erveerlich | Noch ouch dar zo mistrowelich.
Pyritz, Minneburg
816
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Minne, du enfurchtest kein geschicht. | Minne, du enmissetruwest niht.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
15. Jh.
):
begerestu aller vorgeschriben ding keinerlei sicherheit, ob du uns mißtrawen wöllest, wöllen wir dir so völliglich tun, das [...].
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
wer gewegen kan, waz got ist, [...] der enmag bi núte gotte missetruwen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
der geist der do nu wirckt in die sún der vngeleubigen
[Var. 1475
2
–1518:
der misztrauung
; 1545, Eph. 2, 2:
des vnglaubens
].
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
324, 39
(
Genf
1636
):
mißtrawer [...] Dissidens.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Der selbe [pruͦder] was mit grosser trakait und missetrawung bekúmert also das er im gedacht: [...].
Klein, Oswald
22, 109
(
oobd.
,
1422
):
misstrawig, wanckler sinne, | zu reuten gier von stat, | genaiget zu der minne.
Schmitt, Ordo rerum
676, 11
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;