missprechen,
V., unr. abl.
1.
›aufgrund eines Sprachfehlers unüblich artikulieren, stammeln, stottern‹.2.
›etw. Falsches, die Unwahrheit sagen‹.Belegblock:
Helm, H. v. Hesler. Apok.
1339
(nrddt.
, 14. Jh.
): Vint iemant icht dar inne | Dar an ich missespreche, | Rim oder sin zubreche, | Materien vorkere | [...] | Daz ich des antworte gebe.
Feudel, Evangelistar
145
(omd.
, M. 14. Jh.
): ,habe ich
[
Jhesus]
icht missesprochen, | daz hastu wol gerochen‘. Rwb
9, 720
.3.
›übel von jm. sprechen, üble Nachrede führen, jn. verleumden‹.Belegblock:
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
5317
(rib.
, 1444
): Missprechen en hait geyne reden an | Ind ir en sprecht neit as eyn wijs man.
Fischer, Brun v. Schoneb.
2815
(md.
, Hs. um 1400
): an irme herzen leit doch ein wide, | daz vrunt ken vrunde missesprichet.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
2287
(rhfrk.
, um 1405
): Die die zu keinen stunden | Mag horen abebrechen oder muͦrmelongen, | Die die nie hait missesprochen | Eyme andern.
Reithmeier, B. v. Chiemsee
13, 7
(München
1528
): Du solldest den Fürsten deines volcks nit missprechen.
4.
›jm. widersprechen‹.